Die Küche Apuliens ist der Traum für jeden Foodie – authentisch, einfach und voller Geschmack. Während meines Urlaubs habe ich mich durch die Speisekarten geschlemmt und so einiges probiert, was diese wunderbare Region zu bieten hat. Natürlich konnte ich lange nicht alles testen, auf das ich bei meiner Recherche gestoßen bin. Erfahre jetzt, welche Spezialitäten mich begeistert haben und was Du in Apulien unbedingt probieren solltest..
Apulien Spezialitäten: Traditionell Essen und Trinken
In Apulien dreht sich alles um frische, regionale Zutaten und Rezepte mit Tradition. Von hausgemachter Pasta und knusprigem Brot bis hin zu süßen Desserts – die Küche ist so vielfältig wie die Region selbst. Hier wird gekocht, was die Umgebung hergibt: Olivenöl aus den endlosen Hainen, Gemüse frisch vom Feld und Fisch direkt aus dem Meer.
Wenn ich an Apulien zurückdenke, sind zwei Dinge für mich unschlagbar: Caffè Leccese und Focaccia Barese. So simpel und doch so gut, dass ich sie am liebsten jeden Tag gegessen hätte. Aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Lies weiter und erfahre, welche Spezialitäten Apulien noch zu bieten hat.

Panzerotti
Panzerotti sind ein absoluter Klassiker der apulischen Streetfood-Küche – kleine, frittierte Teigtaschen, die traditionell mit Tomaten und Mozzarella gefüllt sind. Außen knusprig, innen herrlich cremig, gehören sie zu den Dingen, die man in Apulien unbedingt probieren muss.
Allerdings musste ich schnell lernen, dass Panzerotti eher etwas für den späteren Tag sind. Viele Lokale bieten sie erst am Nachmittag oder Abend an, da sie dort als Snack und nicht als Mittagessen gelten. Vormittags war meine Suche deshalb erfolglos. Doch am Ende wurde ich fündig: frisch aus der Fritteuse, heiß und perfekt geschmolzen, habe ich sie abends in – wo auch sonst – Locorotondo gegessen.
Wusstest Du schon? Panzerotti stammen ursprünglich aus Bari und sind so beliebt, dass sie dort fast schon zum kulturellen Erbe zählen. Sie gelten übrigens als die frittierte Version der Calzone – kleiner, knuspriger und perfekt für unterwegs.

Panino con il Polpo
Gegrillter Oktopus in knusprigem Brot, verfeinert mit etwas Olivenöl und Zitrone – das ist das Panino con il Polpo. Ich habe es an einem Strandstand in Savelletri gegessen, und es war eine Offenbarung. Der Oktopus war perfekt gegrillt, zart und saftig.
Diese Spezialität ist typisch für die Küstenregion Apuliens, wo der Fischfang eine große Rolle spielt. Besonders in Orten wie Polignano a Mare oder Monopoli ist es ein Muss!

Pasticciotto
Das Pasticciotto war mein liebstes süßes Gebäck in Apulien. Ursprünglich aus dem Salento, besonders aus Lecce, stammt diese Köstlichkeit aus knusprigem Mürbeteig, der traditionell mit Zitronencreme gefüllt ist – auch wenn ich diese Variante selbst nicht probiert habe. Stattdessen habe ich während meines Apulien Urlaubs eine schokoladige Version in Locorotondo und eines mit Vanillecreme in Ostuni probiert. Beide waren himmlisch!
Gut zu wissen: Das Pasticciotto wurde 1745 in Galatina von Andrea Ascalone erfunden. Der Konditor soll Teigreste und Creme verwendet haben, um dieses Gebäck zu kreieren, das heute als süßer Klassiker perfekt für ein Frühstück oder als Snack am Nachmittag gilt.

Orecchiette
Die berühmte Pasta in „Öhrchenform“ – Orecchiette – ist ein Symbol der apulischen Küche. Traditionell wird sie mit Rübengrün (Cime di Rapa) serviert, aber ich habe sie auch mit Peperoni Cruschi und einer himmlischen Tomatensauce mit Pecorino probiert. In Bari kann man Frauen sehen, die diese Pasta frisch von Hand herstellen und vor ihren Haustüren verkaufen. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir eine Ladung Orecchiette im Handgepäck mit nach Hause genommen.
Woher die Orecchiette genau stammen, ist nicht ganz klar. Manche sagen, sie wurden von einer ähnlichen Pasta aus Frankreich inspiriert. Andere meinen, sie seien direkt in Apulien erfunden worden. Fest steht: Ihre Form ist perfekt, um jede Sauce aufzunehmen – und genau das macht sie so gut.


Focaccia Barese
Die Focaccia Barese ist ein Klassiker, der in Apulien an jeder Ecke zu finden ist. Frisch aus dem Ofen, belegt mit Kirschtomaten, Oliven und großzügig Olivenöl, ist sie außen knusprig und innen herrlich weich. Während meines Apulien-Urlaubs habe ich jeden Tag Focaccia gegessen – sie ist einfach die perfekte Kombination aus Snack und leichtem Mittagessen.
Die beste Focaccia habe ich in Locorotondo gefunden, in einer kleinen Bäckerei, die sie noch im Steinofen backt. Aber selbst die Focaccia aus dem Supermarkt hat mich überrascht. Sie kommt geschmacklich echt nah dran und zeigt, dass dieses einfache Gericht hier zur Kunstform geworden ist.
Focaccia Barese stammt übrigens aus der Region Bari und hat eine besondere Zutat: gekochte Kartoffeln im Teig. Das sorgt für die fluffige Konsistenz. Je nach Bäcker wird die Focaccia außerdem mit Rosmarin, Zwiebeln oder sogar Sardellen verfeinert. Egal, wo man sie probiert – sie schmeckt immer nach einem Stück Apulien.


Fave e Cicorie
Fave e Cicorie ist ein echtes Gericht der „Cucina Povera“ – der einfachen Küche Apuliens, bei der mit wenigen Zutaten Großartiges geschaffen wird. Hier trifft cremiges Saubohnenpüree auf bittere, wilde Zichorie. Ein herzhafter Mix, der sowohl satt macht als auch voller Geschmack steckt.
Ich habe Fave e Cicorie während meines Apulien-Urlaubs in Savelletri, Locorotondo und Matera gegessen – und jedes Mal war es köstlich. In einem Restaurant wurde das Gericht als Unterlage für gegrillten Oktopus serviert, was perfekt gepasst hat, da die cremige Konsistenz dem Oktopus Halt gegeben hat. Es ist ein simples, aber so wandelbares Gericht, dass ich mir fest vorgenommen habe, es zu Hause nachzukochen.
Fave e Cicorie zeigt, wie raffiniert die apulische Küche sein kann, auch wenn die Zutaten auf den ersten Blick einfach wirken. Genau das macht den Charme dieser Region aus.

Taralli
Die kleinen Teigringe sind der perfekte Snack für zwischendurch. Taralli gibt es in unzähligen Geschmacksrichtungen: mit Fenchel, Chili oder ganz klassisch mit Olivenöl. Am zweiten Abend meines Apulien-Urlaubs wurden sie zu einem Drink serviert – und ich war sofort überzeugt.
Am nächsten Tag habe ich mir direkt eine Packung im Supermarkt gekauft, und zwar in der Version mit gerösteten Zwiebeln. Und Oh mein Gott, die waren himmlisch! Außen knusprig, innen leicht mürbe und mit diesem wunderbaren Zwiebelgeschmack, der süß und herzhaft zugleich ist. Perfekt als Snack, aber ehrlich gesagt hätte ich sie auch als Mahlzeit durchgehen lassen können.
Taralli haben ihre Wurzeln in der „Cucina Povera“ und wurden früher oft als einfaches Gebäck für unterwegs gebacken. Heute gibt es sie in so vielen Variationen, dass die Auswahl fast schwerfällt – aber für mich bleibt die Zwiebelversion unschlagbar.

Pizza
In Apulien ist die Pizza ein fester Bestandteil der kulinarischen Tradition. Die regionale Variante zeichnet sich durch einen dünnen, knusprigen Boden und die Verwendung frischer, lokaler Zutaten wie Kirschtomaten, Mozzarella und aromatischem Olivenöl aus.
Eine besondere Zutat, die in Apulien häufig auf Pizzen verwendet wird, ist die Burrata. Diese cremige Käseköstlichkeit stammt ursprünglich aus Apulien und besteht aus einer Hülle aus Mozzarella, die mit einer Mischung aus Sahne und Käsebruch gefüllt ist. Die Burrata wird oft nach dem Backen auf die heiße Pizza gelegt, wodurch sie leicht anschmilzt und ihre cremige Füllung freigibt. Dies verleiht der Pizza eine besondere Geschmacksnote und Textur.

Während meines Aufenthalts in Locorotondo hatte ich das Vergnügen, eine Pizza mit Pilzen und Trüffelöl zu genießen. Die Kombination aus erdigen Pilzen und dem intensiven Aroma des Trüffelöls auf dem knusprigen Teig war einfach himmlisch.
Obwohl Pizza in ganz Italien nach ähnlichen Prinzipien zubereitet wird, bringt jede Region ihre eigenen Nuancen und Spezialitäten ein. In Apulien spiegelt die Pizza die lokale Kultur und die hochwertigen Zutaten der Region wider, was sie zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis macht.

Gelato
Eis aka Gelato gehört in Italien einfach dazu – auch in Apulien. Während meines Urlaubs habe ich in Locorotondo und Matera einige der cremigsten und leckersten Sorten probiert. Ganz vorne mit dabei: Pistazie. Der Geschmack war wunderbar nussig, leicht salzig und einfach typisch italienisch – so, wie man es nur dort erlebt.
Gelato unterscheidet sich von normalem Speiseeis durch die Zubereitung. Es enthält weniger Luft, weniger Fett und wird bei einer höheren Temperatur serviert. Dadurch schmeckt es nicht nur intensiver, sondern hat auch diese unvergleichlich cremige Konsistenz. In Italien sagt man übrigens, dass es niemals zu kalt für Gelato ist – und ich könnte nicht mehr zustimmen!


Calzone di Cipolla (Zwiebelcalzone)
Die Calzone di Cipolla ist eine Spezialität aus Apulien, besonders in der Provinz Bari. Gefüllt mit karamellisierten Zwiebeln, Oliven und manchmal Sardellen, vereint sie süße und herzhafte Aromen in einer perfekten Balance. Der Teig ist außen knusprig und innen herrlich weich – ideal für unterwegs.
Meine erste Zwiebelcalzone habe ich in Polignano a Mare probiert, und sie war so unvergleichlich gut, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, einfach umzudrehen und mir noch ein Stück zu holen. Später habe ich in Altamura erneut eine gegessen, und auch diese war einfach unglaublich lecker. Die Calzone di Cipolla ist für mich ein echter Geheimtipp, den man in Apulien nicht verpassen sollte!

Pane di Altamura
Das Pane di Altamura ist weit über die Grenzen Apuliens hinaus bekannt. Mit seiner dicken, knusprigen Kruste und dem weichen, aromatischen Inneren ist es ein Brot, das nicht umsonst das geschützte DOP-Siegel trägt. Es wird aus Hartweizengrieß hergestellt und traditionell in Holzöfen gebacken, was ihm seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht.
Obwohl ich in einer bekannten Bäckerei in Altamura war, habe ich das Brot selbst nicht probiert. Stattdessen haben mich die Focaccia und die Zwiebelcalzone so sehr angelacht, dass ich lieber diese Spezialitäten gekauft habe. Das Pane di Altamura bleibt für meinen nächsten Besuch auf der Liste – ein guter Grund, noch einmal zurückzukehren.

Apulisches Olivenöl
In Apulien hat Olivenöl eine jahrhundertealte Tradition. Im Mittelalter wurde es nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch als Lampenöl, da es eine beständige und saubere Lichtquelle bot. Gleichzeitig war es ein wertvolles Handelsgut, das so wichtig war, dass man die Verarbeitung in Höhlen verlagerte, um es vor Piraten und Eindringlingen zu schützen.

Während meines Aufenthalts in Fasano habe ich eine Olivenölverkostung gemacht. Das Öl aus Apulien hat mich sofort begeistert: fruchtig, leicht scharf und mit einem intensiven Geschmack – ideal für Pasta, Salate oder einfach mit Brot. Statt einer Flasche habe ich mir eine kleine Metallkanne mit Ausguss gekauft, die ins Handgepäck passte, weil sie unter 100 ml lag.
Wenn du in Apulien bist, probiere unbedingt das „grüne Gold“. Es schmeckt nicht nur fantastisch, sondern erzählt auch von der reichen Geschichte und Kultur der Region.

Caffè Leccese
Ein absolutes Highlight für heiße Tage: Caffè Leccese – ein erfrischender Eiskaffee mit Mandelsirup oder Mandelmilch. Er ist nicht nur ein typisches Getränk aus Apulien, sondern auch die perfekte Abkühlung, wenn die Sonne unbarmherzig vom Himmel brennt.
Ich habe meinen ersten Caffè Leccese in Locorotondo probiert, und das eher zufällig. Vor mir bestellte jemand dieses Getränk, und ich war neugierig. Also habe ich gefragt, was es ist, und der freundliche Barista erklärte es mir und bereitete mir einen. Und was soll ich sagen? Schon der erste Schluck hat mich überzeugt. Die leichte Süße des Mandelsirups und der kräftige Geschmack des Kaffees sind eine himmlische Kombination.
Seitdem ist Caffè Leccese für mich der perfekte Begleiter an heißen Tagen – erfrischend, aromatisch und ein bisschen wie Apulien im Glas. Wenn du in der Region bist, probiere ihn unbedingt!

Fazit
Die Küche Apuliens hat mich komplett begeistert. Die Kombination aus einfachen Zutaten, viel Liebe zum Detail und der Verbindung von Land und Meer ist unschlagbar. Meine Favoriten: Focaccia Barese und Caffè Leccese. Aber ganz ehrlich – jedes Gericht hatte etwas Besonderes. Wenn Du Essen liebst, wirst Du Apulien lieben. Ich plane schon meinen nächsten Besuch, allein wegen der Kulinarik! 😊
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