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Ostuni: Die „weiße Stadt“ Apuliens

3 Minuten Lesezeit

Ostuni, die berühmte „weiße Stadt“ auf dem Hügel, ist einer der meistfotografierten Orte Apuliens. Die strahlend weißen Häuser, die verwinkelten Gassen und die imposante Kathedrale machen Ostuni zu einem beliebten Ziel für viele Reisende. Doch der Vibe dieser Stadt passt nicht zu jedem. Erfahre hier, welche Sehenswürdigkeiten Ostuni bietet, entdecke Tipps für Deinen Besuch und finde die schönsten Fotospots Ostunis.

Ausflug nach Ostuni

Ostuni war für mich keine Empfehlung. Der Vibe hat einfach nicht gepasst und die Stadt hat mich nicht begeistert. Für mich ist Ostuni eher eine „Fotoschönheit“, deren Bilder im Internet mehr versprechen, als die Realität hält. Die engen Gassen riechen extrem nach Katzenurin und die Atmosphäre fand ich weniger charmant als in anderen Städten Apuliens. Trotzdem habe ich die Stadt erkundet und einige Dinge mitgenommen. Solltest Du Ostuni erkunden wollen, kommen hier meine Tipps.

Geschichte von Ostuni

Ostuni ist alt. Steinalt, um genau zu sein. Die Geschichte der Stadt reicht bis in die Steinzeit zurück. Ein besonderes Zeugnis dieser Zeit ist die „Dame von Ostuni“, ein 25.000 Jahre altes Skelett, das in der Region gefunden wurde.

Der Name „Ostuni“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „neue Stadt“. Im Mittelalter wurde die Stadt durch Mauern geschützt, und während der Aragonesischen Herrschaft im 15. Jahrhundert erlebte Ostuni eine Blütezeit. Viele der heutigen Bauwerke, wie die Kathedrale und Teile der Altstadt, stammen aus dieser Zeit. Die strahlend weißen Fassaden, die Ostuni seinen Beinamen „weiße Stadt“ verliehen haben, prägen bis heute das Erscheinungsbild der Stadt.

Frau im Kleid mit grünem Gürtel steht neben einer blauen Ape in Ostuni, Italien

Anreise & Parken

Ostuni ist gut mit dem Auto erreichbar und liegt zentral in Apulien. Ich bin früh morgens angekommen, was ich Dir sehr empfehle – so kannst Du die Stadt erkunden, bevor der große Trubel beginnt. Bevor ich geparkt habe, hielt ich am Corso Vittorio Emanuele II, um die Aussicht auf die umliegenden Hügel und Olivenhaine zu genießen. Dieser Moment gehörte zu den besseren meines Besuchs.

Geparkt habe ich nahe der Altstadt auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz, da die engen Gassen nicht mit dem Auto befahrbar sind. Früh da zu sein, hat sich auch für die Parkplatzsuche gelohnt, denn später wird es schnell voll. Gut zu wissen: Du kannst den Parkplatz mit App bezahlen. Das ist sehr viel angenehmer als ewig lang in der Schlange zu stehen.😜

Frau im Kleid steht an Geländer mit Blick auf Ostuni

Sehenswürdigkeiten

Ostuni hat einige Highlights zu bieten, die sich rund um die Altstadt, La Città Bianca, konzentrieren. Von der imposanten Kathedrale bis hin zu charmanten Fotospots gibt es viel zu entdecken – auch wenn der Vibe für mich nicht ganz gepasst hat.

Die Altstadt (La Città Bianca)

Die Altstadt von Ostuni, auch als La Città Bianca bekannt, ist das Herz der Stadt und ein beliebtes Ziel für Besucher. Die weiß getünchten Fassaden und die engen, verwinkelten Gassen verleihen der Altstadt ihren ganz eigenen Charme. Hier fahren auch immer wieder niedliche Ape (diese kleinen dreirädrigen Transporter) durch die Gassen, was das Straßenbild wirklich süß und lebendig macht.

In der Altstadt findest Du die meisten Sehenswürdigkeiten von Ostuni:

  • Kathedrale von Ostuni: Das Wahrzeichen der Stadt mit der beeindruckenden Rosette und dem prachtvollen Deckengemälde im Inneren.
  • Piazza della Libertà: Der zentrale Platz mit der barocken Säule des Heiligen Oronzo.
  • Arco Scoppa: Der fotogene Bogen direkt neben der Kathedrale.
  • Porta San Demetrio und Porta Nova: Zwei erhaltene Stadttore, die Teil der alten Stadtmauer sind.
  • Chiesa di San Francesco: Eine Barockkirche mit kunstvollen Details.

So malerisch die Altstadt auch wirkt, muss ich ehrlich sagen, dass mich der Geruch extrem gestört hat. Gerade in den verwinkelten Gassen war der Geruch nach Katzenurin überall präsent, und das hat die Atmosphäre für mich deutlich getrübt. Wenn Dich das nicht so sehr stört, wirst Du sicherlich Gefallen an der Altstadt finden, denn sie bietet genug zu entdecken. Aber für mich war es schwierig, den Reiz der weißen Stadt wirklich zu genießen.

Ape mit Gemüse für den Markt in Ostuni

Porta Blu – Der berühmte Fotospot in Ostuni

Die Porta Blu ist einer der bekanntesten Fotospots in Ostuni. Manchmal wird sie sogar als „Tür zum Himmel“ bezeichnet, weil sie so fotogen vor der typischen weißen Fassade strahlt. Die genauen Koordinaten sind 40.734660, 17.578139 – und ja, die Tür ist hübsch, keine Frage. Aber ehrlich gesagt: Es ist halt eine Tür.

Spannend wird es, wenn Du den Blick hebst und Dich umschaust: Gegenüber der Porta Blu gibt es nämlich noch eine andere Tür, die eigentlich fast noch schöner ist. Sie ist ebenfalls bunt, und durch die kleine Treppe, die zu ihr hinaufführt, ist sie ein toller Fotospot. Die Treppe gibt dem Ganzen einfach mehr Tiefe und macht das Motiv noch spannender.

Mein Tipp? Besuche die Porta Blu, mache ein schnelles Foto und schau Dir dann unbedingt auch die Tür gegenüber an – für mich der eigentlich bessere Spot!

Frau sitzt unter bekannter Tür auf einer Steinstufe in Ostuni

Arco Scoppa – Ein besonderer Espresso-Moment

Der Arco Scoppa ist einer der schönsten Orte in Ostuni – und ich muss sagen, genau hier einen Espresso zu trinken, hat mich versöhnt. Der Bogen verbindet zwei historische Gebäude direkt neben der Kathedrale und ist an sich schon ein echtes Fotomotiv. Ich habe mich in ein kleines Café direkt unter den Arco gesetzt und den Moment einfach genossen.

Von hier aus hatte ich den perfekten Blick auf die Rosette der Kathedrale, die sich mit ihren filigranen Details von der weißen Fassade abhebt. Es war einer der wenigen Augenblicke in Ostuni, die sich wirklich besonders angefühlt haben. Ein Espresso, eine traumhafte Kulisse und ein Hauch von Ruhe – manchmal braucht es nicht mehr, um einen Ort für sich selbst ein bisschen schöner zu machen.

Kathedrale von Ostuni – Ein Traum für Kunstliebhaber

Nach meinem Espresso unter dem Arco Scoppa bin ich ein paar Schritte weiter zur Kathedrale von Ostuni gegangen. Diese Kirche aus dem 15. Jahrhundert ist wirklich beeindruckend und eines der Highlights der Stadt. Besonders die prachtvolle Fassade mit der riesigen Rosette hat es mir angetan. Mit 24 Strahlen zählt sie zu den größten in Italien und symbolisiert das Himmelsgewölbe – ein echtes Meisterwerk.

Auch im Inneren gibt es viel zu entdecken: Das kunstvolle Deckengemälde mit seinen lebendigen Farben und biblischen Szenen ist ein Traum für die Kunstgeschichtsstudentin in mir. Die Mischung aus gotischen und romanischen Elementen macht die Kathedrale einzigartig.

Wenn Du Ostuni besuchst, solltest Du Dir diesen Ort nicht entgehen lassen – ein echtes Highlight für alle, die Kunst und Architektur lieben.

Essen in Ostuni

Natürlich habe ich in Ostuni auch etwas gegessen – und es war richtig lecker. Zuerst gab es ein Pasticciotto mit Vanillecreme, diesen apulischen Klassiker, den ich einfach nicht ignorieren kann. Die cremige Füllung und der zarte Teig haben meinen Vormittag ein bisschen süßer gemacht.

Die Focaccia Barese von La Foggia Panetteria & Focacceria habe ich mir später im Park gegönnt. Fluffiger Teig, saftige Tomaten und ein Hauch Olivenöl – ein klassischer apulischer Snack, der nie enttäuscht. Der Park selbst war nicht besonders malerisch, aber für eine kurze Pause und zum Genießen der Focaccia hat es gereicht. Kulinarisch war Ostuni definitiv nicht schlecht!

Fazit: Ostuni – Für mich keine Empfehlung

Ostuni ist eine fotogene Stadt mit ihren weißen Fassaden, engen Gassen und bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale oder der Piazza della Libertà. Aber ehrlich gesagt, hat sie mich nicht überzeugt. Der Vibe hat für mich nicht gepasst, der allgegenwärtige Geruch in den Gassen war störend, und die Atmosphäre war weniger einladend als in anderen Städten Apuliens.

Eigentlich hatte ich geplant, einen ganzen Tag in Ostuni zu verbringen. Nach ein paar Stunden habe ich aber gemerkt, dass ich einfach weiterziehen wollte. Spontan bin ich nach Cisternino gefahren – und das war eine echte Entdeckung! Cisternino hat mich sofort begeistert mit seiner entspannten Atmosphäre, seinen schönen Gassen und dem authentischen Charme. Wenn Du Ostuni besuchst und Dich dort nicht richtig wohlfühlst, kann ich Dir Cisternino als Alternative nur ans Herz legen. Für mich war es die perfekte Entscheidung, den Tag dort ausklingen zu lassen.

Frau sitzt mit einem Stück Focaccia Barese auf einer Bank in Ostuni

FAQ

Wann ist die beste Zeit, um Ostuni zu besuchen?

Frühling und Herbst sind ideal, da das Wetter angenehm ist und es weniger Touristen gibt. Im Sommer kann es sehr heiß und überfüllt werden, besonders in der Altstadt.

Kann man in Ostuni Trulli sehen?

Trulli sind nicht typisch für Ostuni. Diese findest Du vor allem in Alberobello oder in der Umgebung des Itria-Tals. In Ostuni liegt der Fokus mehr auf den weißen Fassaden und der mittelalterlichen Architektur.

Wie lange sollte man für einen Besuch in Ostuni einplanen?

Ein paar Stunden reichen aus, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen und durch die Altstadt zu schlendern. Wenn Du länger bleibst, kannst Du auch die umliegenden Strände oder nahegelegene Orte wie Cisternino besuchen.

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