Olivenöl ist in Apulien nicht einfach nur ein Lebensmittel – es ist Geschichte, Kultur und Handwerkskunst in einer Flasche. In der Savoia-Ölmühle, die in der Masseria Pezze d’Aglio in Fasano liegt, hatte ich die Gelegenheit, eine faszinierende Olivenöl-Tour zu erleben. Von der unterirdischen historischen Ölmühle über einen Spaziergang durch uralte Olivenhaine bis hin zum Tasting hochwertiger Öle war es eine der beeindruckendsten Erfahrungen meines Urlaubs.
Anreise & Parken
Die Masseria Pezze d’Aglio liegt nur wenige Minuten von Fasano entfernt und ist einfach mit dem Auto zu erreichen. Geparkt habe ich direkt vor dem Verkaufsraum – super praktisch. Schon bei der Ankunft spürst Du die besondere Atmosphäre dieser historischen Masseria aus dem 18. Jahrhundert. Ein perfekter Start in den Tag!

Die Tour – Geschichte hautnah erleben
Die Tour begann in der unterirdischen Ölmühle, die direkt in den Fels gehauen wurde. Unsere Guide, eine total liebe Frau, hat uns begrüßt und von Anfang an mit ihrer Begeisterung angesteckt. Sie hat so lebendig erzählt, dass ich mir richtig vorstellen konnte, wie hier im Mittelalter Olivenöl hergestellt wurde.
Mit Bildern und spannenden Geschichten hat sie uns erklärt, warum Olivenöl früher „flüssiges Gold“ genannt wurde. Es war nicht nur wertvoll als Lebensmittel, sondern wurde auch als Lampenöl genutzt. Ich fand es faszinierend, wie viele Jahrhunderte Geschichte in diesen Mauern stecken.

Der Olivenhain – Alte Bäume und Gänsehaut
Nach der Höhle ging es raus in den Olivenhain und das war für mich der schönste Teil der Tour. Hier stehen Bäume, die fast 2000 Jahre alt sind. Ja, wirklich! Ich musste einen dieser uralten Giganten einfach umarmen – was soll ich sagen, ich bin ein bisschen sentimental bei sowas. Es war unglaublich, wie groß und majestätisch diese Bäume sind.

Die Guide hat uns gezeigt, wie die Oliven geerntet werden, und erklärt, warum sie direkt nach der Ernte verarbeitet werden müssen. Es geht darum, die Qualität zu erhalten – und wenn Du die Bäume siehst, verstehst Du, wie viel Respekt und Arbeit dahintersteckt.


Das Olivenöl Tasting
Nach der Tour durch die Höhle und den Olivenhain fand das Tasting direkt vor dem Verkaufsraum der Masseria statt. Dort stand ein langer Tisch, liebevoll gedeckt, mit Blick auf die historische Masseria und die umliegenden Olivenbäume. Es war schlicht, aber gerade diese Einfachheit hat den Moment so besonders gemacht.
Für das Tasting bekamen wir professionelle blaue Tasting-Gläser – und das war nicht nur schick, sondern hat auch einen guten Grund. Die blauen Gläser sorgen dafür, dass man sich beim Verkosten nicht von der Farbe des Öls ablenken lässt. Oft assoziieren wir bestimmte Farbtöne mit Qualität, aber das ist beim Geschmack irrelevant. Es geht hier nur um das Aroma, den Geruch und die Fruchtigkeit des Öls – und die blauen Gläser helfen, sich darauf zu konzentrieren.

Drei verschiedene Olivenöle wurden serviert, begleitet von frischem Brot und den typischen apulischen Taralli. Die Guide erklärte uns, worauf man achten muss: der frische, grasige Duft, die leicht bittere Note und das angenehme Kratzen im Hals, das ein Zeichen für hochwertige Öle ist.

Für mich war es spannend, wie unterschiedlich die Öle schmeckten. Das fruchtige, grasige Aroma des ersten Öls war ein toller Kontrast zum intensiveren, leicht pfeffrigen Geschmack des letzten. Dieses Tasting war nicht nur lecker, sondern hat mir wirklich gezeigt, wie viel Charakter ein gutes Olivenöl haben kann.

Fazit
Wenn Du in Apulien bist, mach diese Tour! Die Kombination aus Geschichte, Natur und Genuss ist einfach genial. Die Höhle war beeindruckend, der Olivenhain hat mich richtig berührt, und das Tasting war ein Genuss für die Sinne.
Ich bin am Ende mit zwei mini Containern Olivenöl, die im Handgepäck mitgeführt werden dürfen und einem ganz neuen Blick auf dieses „flüssige Gold“ nach Hause gegangen. Und ich verspreche Dir: Nach dieser Tour wirst Du nie wieder Supermarkt-Öl kaufen wollen!

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