Home Auf Reisen Matera: Die Stadt der Höhlen

Matera: Die Stadt der Höhlen

3 Minuten Lesezeit

Matera ist eine Stadt wie keine andere. Mit ihren jahrhundertealten Höhlensiedlungen, den berühmten Sassi di Matera, und einer einzigartigen Atmosphäre fühlt sich ein Besuch fast an wie eine Reise in die Vergangenheit. Kein Wunder, dass Matera als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde und sogar schon als Kulisse für Filme diente. Erfahre jetzt, warum Matera ein absolutes Highlight in Süditalien ist und was Du bei einem Besuch auf keinen Fall verpassen solltest.

2 Tage Matera

Matera war eigentlich gar nicht auf meiner Liste für meinen Apulien-Urlaub. Aber dann habe ich den James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ gesehen, und was soll ich sagen – die Bilder von den Höhlensiedlungen und Gassen haben mich sofort gepackt. Also habe ich kurzerhand meinen Plan geändert und die letzten zwei Tage meines Urlaubs dort verbracht.

Und ich bin so froh, dass ich das gemacht habe! Diese Stadt hat etwas Magisches an sich. Die Mischung aus jahrtausendealter Geschichte und einer fast unwirklichen Atmosphäre hat mich komplett in ihren Bann gezogen. Für mich war Matera der perfekte Abschluss meiner Reise.

Sassi di Matera bei Abendrot

Geschichte

Matera gehört zu den ältesten Städten der Welt, mit Siedlungen, die bis in die Steinzeit zurückreichen. Die berühmten Sassi di Matera – Höhlensiedlungen, die in den Fels gehauen wurden – dienten über Jahrtausende als Wohnraum.

Im 20. Jahrhundert geriet Matera in Vergessenheit und wurde sogar als „Schande Italiens“ bezeichnet, da viele Höhlen verarmt und verlassen waren. Doch in den letzten Jahrzehnten erlebte die Stadt eine beeindruckende Wiedergeburt. Heute sind die Sassi restauriert, und Matera ist ein beliebtes Reiseziel sowie UNESCO-Weltkulturerbe.

Gassen mit altem Kopfsteinpflaster in Sassi di Matera

Anreise & Parken

In der Altstadt von Matera kannst Du nicht parken – die engen Gassen und die historischen Sassi sind komplett autofrei. Das bedeutet, dass Du Dein Auto zwingend auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen musst. Ich habe mich für ein Parkhaus entschieden, und das war super praktisch.

Mein absoluter Tipp für die Anreise: Nimm keinen großen Koffer mit! Ich habe mir einen Rucksack gepackt, und das war die beste Entscheidung. Matera hat gepflasterte Straßen, viele Stufen und einige steile Wege – nichts, worauf ich mit einem schweren Koffer Lust gehabt hätte. Um mich herum habe ich Touristen gesehen, die sich mit ihren Rollkoffern durch die Gassen quälten und dabei ordentlich ins Schwitzen geraten sind.

Mach es Dir einfacher: Lass den Koffer im Auto und packe alles, was Du für die zwei Tage brauchst, in einen Rucksack. Du wirst mir später danken! 😊

Frau in lila Faltenrock geht in Sassi di Matera die Treppen hinauf

Unterkunft

Für meinen Aufenthalt in Matera habe ich eine wirklich unfassbare Unterkunft gefunden: Giardini di Luce. Diese Unterkunft war ein absolutes Highlight, denn ich hatte nicht nur einen fantastischen Blick auf die Altstadt, sondern auch meinen eigenen kleinen grünen Garten, der privat und ausschließlich für Hotelgäste zugänglich war.

Besonders unvergesslich war der Sonnenuntergang von dieser Position aus. Wenn die Sonne langsam hinter den Sassi verschwindet und die Altstadt in ein goldenes Licht taucht, ist das einfach magisch. Es war einer dieser Momente, die man für immer im Herzen behält – ein perfekter Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.

Sehenswürdigkeiten

Matera hat so viele Sehenswürdigkeiten, dass es schwerfällt, alle zu nennen. Hier sind die wichtigsten Highlights:

  1. Sassi di Matera
  2. Chiesa di San Francesco d’Assisi
  3. Kathedrale von Matera
  4. Palazzo del Sedile
  5. Palombaro Lungo
  6. Chiesa di San Pietro Caveoso
  7. Casa Grotta di Vico Solitario
  8. Chiesa Rupestre di Santa Maria de Idris
  9. Parco della Murgia Materana
Frau schaut sich die Sehenswürdigkeiten in Matera an

Sassi di Matera

Die Sassi di Matera sind das Herzstück der Stadt und machen Matera zu einem der faszinierendsten Orte der Welt. Diese Höhlensiedlungen, die aus dem Fels gehauen wurden, gehören zu den ältesten bewohnten Gebieten der Menschheit und sind heute UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein Spaziergang durch die Sassi ist ein Erlebnis für sich. Die verwinkelten Gassen, die alten Höhlenwohnungen und die kleinen Plätze erzählen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Es ist ein Ort, an dem Du Geschichte spüren kannst – egal, ob Du Dich treiben lässt oder gezielt eine der vielen Sehenswürdigkeiten in den Sassi besuchst.

Sassi di Matera

Chiesa di San Francesco d’Assisi

Die Chiesa di San Francesco d’Assisi liegt zentral auf der Piazza San Francesco und ist eine der schönsten Kirchen in Matera. Die Barockfassade mit ihren filigranen Verzierungen fällt sofort ins Auge und macht die Kirche zu einem echten Hingucker. Doch das Besondere wartet im Inneren: eine prachtvolle Marienstatue, die bei besonderen Anlässen durch das Dorf getragen wird.

Diese Tradition ist tief in der Kultur Materas verwurzelt und spiegelt den religiösen und gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Stadt wider. Besonders während der Feierlichkeiten wird die Kirche zum lebendigen Mittelpunkt des Dorflebens. Auch wenn Du keine Prozession erlebst, lohnt sich ein Blick in die Kirche – das Innere ist beeindruckend und bietet eine friedliche Atmosphäre, die perfekt zur Geschichte der Stadt passt.

Außenansicht auf die Chiesa di San Francesco d’Assisi

Kathedrale von Matera

Die Kathedrale von Matera liegt ganz oben über den Sassi und bietet Dir nicht nur einen tollen Ausblick, sondern auch ein bisschen Workout, um überhaupt hinzukommen – schließlich führen viele Stufen dorthin. Die Kathedrale stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist von außen eher schlicht.

Innen wird es dann richtig spannend: Das Deckengemälde zeigt die Himmelfahrt Mariens – und ja, das ist schon ziemlich beeindruckend. Fun Fact: Früher hatte die Kathedrale eine Glocke, die so laut war, dass sich die Anwohner beschwerten. Sie musste umgebaut werden, damit man in der Nähe noch denken konnte. Für mich war die Kathedrale ein schöner Mix aus Geschichte und einem ruhigen Moment abseits der Trubel-Ecken.

Blick von Außen auf die Kathedrale

Palazzo del Sedile

Der Palazzo del Sedile auf der Piazza San Francesco ist ein historisches Gebäude, das heute das Konservatorium beherbergt. Leider war der Zugang gesperrt, sodass ich das Deckengemälde, das ich mir unbedingt näher ansehen wollte, nur erahnen konnte. Trotzdem hat mir die schöne Fassade und die zentrale Lage gut gefallen – ein kurzer Stopp lohnt sich!

Frau in lila Faltenrock vor Palazzo del Sedile

Palombaro Lungo

Der Palombaro Lungo ist ein riesiger unterirdischer Wasserspeicher unter der Piazza Vittorio Veneto, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde, um Matera mit Wasser zu versorgen. Er gilt als einer der größten seiner Art in Europa und wurde erst 1991 wiederentdeckt.

Ehrlicherweise fand ich es dort etwas voll – der enge Raum und die vielen Besucher machen es nicht unbedingt zu einem entspannten Erlebnis. Aber ich finde trotzdem, dass sich ein Besuch lohnt, um die beeindruckende Ingenieurskunst und die Bedeutung dieses Bauwerks für Matera zu erleben. Einmal sollte man es gesehen haben!

Frau schaut ins Wasser der Palombaro Lungo

Chiesa di San Pietro Caveoso

Die Chiesa di San Pietro Caveoso ist eine der beeindruckendsten Kirchen Materas. Ursprünglich 1218 erbaut, wurde sie im 17. Jahrhundert umfassend renoviert. Dabei entstanden die heutige Fassade, der Glockenturm und Seitenkapellen.

1706 wurde die Kirche neu geweiht und weiter verschönert: Der Turm erhielt eine Spitze, und das Innere wurde mit Stuck und Dekorationen verziert. Die malerische Lage am Rand der Sassi macht diese Kirche zu einem absoluten Highlight.

Blick auf den Turm der Chiesa di San Pietro Caveoso

Casa Grotta di Vico Solitario

Die Casa Grotta di Vico Solitario ist eine kleine Höhlenwohnung, die einen realistischen Einblick in das Leben der Menschen in den Sassi gibt. Es handelt sich wirklich um eine Miniwohnung, in der Familien oft mit ihren Tieren auf engstem Raum lebten.

Bis in die 1950er Jahre war das Leben hier Alltag, trotz fehlendem Strom und fließendem Wasser. Schließlich wurden die Bewohner von der Regierung umgesiedelt, da die hygienischen Zustände untragbar waren. Die Casa Grotta ist heute ein beeindruckendes Zeitzeugnis, das die Herausforderungen und die Geschichte der Sassi lebendig macht.

Spiegel in der Casa Grotta di Vico Solitario in Matera

Chiesa Rupestre di Santa Maria de Idris

Die Chiesa Rupestre di Santa Maria de Idris ist eine der bekanntesten Felsenkirchen Materas. Sie thront hoch über den Sassi und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt. Um zur Kirche zu gelangen, musst Du ein kurzes Stück klettern – nichts allzu Anstrengendes, aber gutes Schuhwerk ist empfehlenswert.

Der Eintritt in die Kirche kostet eine kleine Gebühr, die sich absolut lohnt. Im Inneren erwarten Dich beeindruckende Wandmalereien, die die religiöse Geschichte Materas lebendig machen. Die Atmosphäre in dieser Kirche ist einzigartig – ein absolutes Muss bei Deinem Besuch!

Blick auf die Chiesa Rupestre di Santa Maria de Idris

Parco della Murgia Materana

Die Felsenkirchen im Parco della Murgia Materana sollen atemberaubend sein. Über die Ponte Tibetano della Gravina gelangt man zu diesem beeindruckenden Naturpark, der voller Höhlen und Chiese Rupestri steckt. Diese Felsenkirchen wurden über Jahrhunderte von Mönchen genutzt und sind bekannt für ihre gut erhaltenen Fresken. Besonders berühmt sind die Chiesa di San Falcione, die Chiesa di San Vito alla Murgia und die Chiesa di Madonna delle Tre Porte.

Du kannst den Park zu Fuß erreichen, indem Du die Brücke überquerst, oder mit einem Bus, der Dich direkt dorthin bringt. Leider hatte ich aus Zeitgründen keine Gelegenheit, diesen Abstecher zu machen – aber es steht ganz oben auf meiner Liste für das nächste Mal. Wenn Du mehr Zeit hast, solltest Du Dir diesen Ort auf keinen Fall entgehen lassen! Mir musste ein Blick vom gegenüberliegenden Aussichtspunkt reichen.

Höhlen im Parco della Murgia Materana

To-Dos in Matera

Matera bietet so viele Möglichkeiten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Ob durch die Sassi schlendern, beeindruckende Aussichtspunkte entdecken oder die Atmosphäre der Altstadt genießen – hier gibt es jede Menge zu erleben und zu entdecken!

  1. Einen Aussichtspunkt entdecken: Es gibt viele schöne Aussichtspunkte in Matera. Neben dem Belvedere di Murgia Timone kannst Du auch vom Piazzetta Pascoli aus den Blick auf die Sassi genießen – perfekt für Fotos!
  2. Eine Nacht in den Sassi verbringen: Wenn Du die Möglichkeit hast, in einer der restaurierten Höhlenunterkünfte zu übernachten, solltest Du das unbedingt machen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, inmitten der historischen Sassi zu schlafen.
  3. Einen lokalen Markt besuchen: Besuche einen der Wochenmärkte, um frische Produkte, typische Spezialitäten und das echte Leben in Matera zu erleben.
  4. Filmspots entdecken: Matera war Kulisse für viele Filme, darunter „Die Passion Christi“ und „Keine Zeit zu sterben“. Eine kleine Filmtour durch die Stadt macht richtig Spaß!
  5. Sonnenuntergänge über Matera: Die Sonnenuntergänge in Matera sind magisch. Wenn die letzten Sonnenstrahlen die Felsen und die Sassi in ein goldenes Licht tauchen, versteht man, warum diese Stadt so besonders ist. Der Blick vom Belvedere di Murgia Timone war für mich ein absolutes Highlight.
Matera in der Dämmerung bei dramatischem Sonnenuntergang

Essen in Matera

Matera ist nicht nur für seine Geschichte und Architektur ein Highlight – die Stadt ist auch ein Paradies für Foodies! Von traditionellen Gerichten wie Pane di Matera bis hin zu modernen Interpretationen der süditalienischen Küche hat mich Matera kulinarisch völlig überzeugt.

Ich habe in diesen zwei Tagen so viel gegessen, dass ich Dir dazu einen eigenen Blogbeitrag geschrieben habe. Dort findest Du alle meine Highlights, Restauranttipps und die besten Snacks, die ich in Matera probiert habe. Schau unbedingt vorbei, wenn Du mehr wissen möchtest! 😊

Fazit

Matera hat mich absolut begeistert. Die Stadt ist ein perfektes Zusammenspiel aus Geschichte, Kultur und modernem Leben. Zwei Tage waren ideal, um die Sassi, die Sehenswürdigkeiten und die Atmosphäre in Ruhe zu genießen.

Für mich ist Matera ein Ort, den man einmal im Leben gesehen haben sollte – und wenn ich wieder nach Apulien oder Basilikata komme, steht ein weiterer Besuch definitiv auf meiner Liste!

Hinterlasse mir ein Kommentar