Lohnt sich ein Urlaub auf Sardinien? Garantiert! So viel verrate ich vorab. Erfahre in diesem Beitrag, wie Du am besten anreist, welche Orte Du auf keine Fall verpassen solltest und wo es die beste Focaccia auf ganz Sardinien gibt.
Anreise nach Sardinien
Dieser Urlaub musste relativ gut geplant werden. Zunächst habe ich ein paar Tage in Rom verbracht und bin von dort mit dem Auto nach Civitavecchia gefahren, um anschließend die Fähre nach Sardinien zu nehmen. Und weil sowohl bei Unterkünften als auch bei Fähren gilt: Es wird nicht günstiger, je länger man wartet, wollte das Ganze gut organisiert sein.
Reise mit der Fähre
Es gibt im Wesentlichen zwei Reedereien, die vom Festland nach Sardinien fahren. Grimaldilines und Moby Lines. Wir haben in meiner Familie komplett unterschiedliche Erfahrungen mit diesen beiden Gesellschaften gemacht. Beim Geschilderten kann ich also nur für mich sprechen.
Überfahrt von Civitavecchia nach Olbia
Die Überfahrt von Civitavecchia nach Olbia fand um 10 Uhr abends statt und dauerte rund sechs Stunden. Die Idee war eine Kabine zu buchen, auf der Fähre zu schlafen und den Tag erfrischt auf Sardinien zu beginnen. Das hat jetzt nicht sooo gut geklappt.😂
Die Kabine war zwar relativ sauber und so günstig, dass ich sie nicht für einen Schlafplatz auf dem Boden hätte tauschen wollen (yep, das machen total viele Reisende). Aber an die Außenkabine klatschte die ganze Nacht das Wasser, an Schlaft war bei mir also nicht wirklich zu denken. Dementsprechend müde war ich am nächsten Tag.
Booking.comEs war meine erste Überfahrt mit der Fähre und ich habe die erste Lautsprecherdurchsage sehr ernst genommen. Um Punkt 4 Uhr stand ich vor der Kabinentür. Für die Zukunft weiß ich, dass ich mindestens noch eine halbe Stunde Zeit habe, bis ich wirklich das Zimmer verlassen muss. So stand ich ewig auf dem Gang und habe darauf gewartet, dass ich zum Auto darf.
Überfahrt von Olibia nach Livorno
Um Strecke zu sparen, habe ich eine andere Route für den Rückweg gewählt und bin mit der Fähre von Olibia nach Livorno gefahren. Diesmal tagsüber. Wieder habe ich eine Kabine gebucht, die leider so eklig war, dass ich eigentlich gar nicht auf dem Bett sitzen wollte. Geschweige denn die Sanitäreinrichtungen nutzen.
Die ganze Fähre war in einem schlimmen Zustand. Auf dem Deck lagen alle paar Schritte Hundehaufen und es hat bestialisch gestunken. Mein Tipp ist auf jeden Fall eine Flasche Desinfektionsmittel für die Fähre.😉
Fazit zur Fähre
Wer überall schlafen kann, ist mit einer Kabine und einer nächtlichen Überfahrt gut beraten. Du sparst total viel Zeit, denn die Überfahrt von Sardinien zum Festland ist lang. Selbst wenn Du nicht schlafen kannst, hätte ich die Kabine nicht missen wollen. Denn sie gibt die ein bisschen Privatsphäre und Du hast Deine eigene, wenn auch selten saubere Toilette.😉
Unterkünfte auf Sardinien
Vorschläge für Unterkünfte zu machen, finde ich gar nicht so einfach. Es ist typabhängig, ob Du lieber in einem Hotel übernachtest, ein B&B wählst oder eine Ferienwohnung komplett für Dich alleine haben möchtest. Ich habe meine Unterkünfte so gewählt, dass ich von dort gut Ausflüge in die Region unternehmen konnte und mich immer für ein B&B entschieden.
Meine Ansprüche an eine Unterkunft sind relativ hoch. Ich möchte mich im Urlaub in meinem Apartment oder Hotelzimmer wohlfühlen. Für mich ist es mehr als nur ein Ort zum Schlafen.
Darauf achte ich besonders:
- Sauberkeit
- Bequemes Bett
- Ambiente
- Ruhige Lage
- Ausstattung
- Ausreichend Abstellfläche
- W-Lan
B&B Arenosu
Eine Unterkunft auf Sardinien, die ich Dir uneingeschränkt empfehlen kann, ist das B&B Arenosu*. Das ganze Haus ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Es gibt einen Garten mit Zitrusfrüchten und Liegen, um die Seele baumeln zu lassen.
Mein Zimmer war super sauber, das Bett unfassbar bequem. Alles ist in Weiß und Cremetönen gehalten – kurz gesagt, die Unterkunft hat Stil. Arenosu liegt etwas abschüssig. Wenn Du also eine zentrale Unterkunft direkt in der Stadt vorziehst, ist das nichts für Dich. Ich habe die Ruhe genossen und war mit dem Auto schnell dort, wo ich hin wollte.
Sehenswürdigkeiten Sardinien
Eine Woche Sardinien reicht nicht, um die ganze Insel zu sehen. Du schaffst es natürlich die Insel zu umrunden. Aber um sie richtig genießen zu können, solltest Du Dir mehr Zeit gönnen. Ich habe mir im Vorfeld Orte ausgesucht, die ich gerne sehen möchte und mir mehrere strategisch günstig gelegene Unterkünfte gesucht. Aufgepasst, denn jetzt kommen Sardiniens schönste Sehenswürdigkeiten!
Porto Cervo
Ungefähr eine halbe Stunde von Olbia entfernt liegt Porto Cervo. Wenn Du die Superjachten der Schönen und Reichen bestaunen möchtest, ist das der richtige Ort. Um das Urlaubsziel weht ein exklusives Lüftchen, das sich in den Preisen niederschlägt. Nicht unbedingt meine Crowd, aber der Hafen von Porto Cervo ist durchaus sehenswert und die Fotos werden spektakulär.
Palau und Capo d’Orso
Das Städtchen Palau auf Sardinien ist wunderschön. Dort lässt es sich abends hervorragend an der Promenade entlang schlendern, gut Essen und den Blick auf die Insel La Maddalena genießen. Und die Umgebung ist ebenfalls der Hammer.
Von Palau bist Du in etwa 10 Minuten beim Capo d’Orso aka Kap des Bären. Es heißt so, weil die Landspitze mit Felsen aus Granit und Tafoni an einen Bären erinnert. Wenn ich ehrlich bin, fehlt mir dazu die Fantasie, was aber nicht heißt, dass sich ein Ausflug dorthin nicht trotzdem lohnt.
Vor dem Bärenfelsen gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz und einen netten Mann, der Dir Dein Parkticket für 3 Euro gibt. Um den gigantischen Ausblick genießen zu können, musst Du nochmal 3 Euro Eintritt pro Person bezahlen. Nach dem Bezahlen geht es einen schmalen Weg den Berg hinauf. Oben gibt es eine kleine Plattform von der man eine schöne Aussicht auf die Umgebung hat.
Aus meiner Sicht ist das Geld gut angelegt. Ich kann aber auch nachvollziehen, wenn jemand den Ausblick überteuert findet. Wie so oft heißt es entweder zahlen oder eben den Ausblick nicht genießen können. Die Wahl überlasse ich Dir.😉
Porto Pollo
Wenn Du schon mal in Palau bist, solltest Du einen Abstecher nach Porto Pollo machen. Der Ort ist bei Windsurfern und Kitern gleichermaßen beliebt. Aber selbst wenn Du kein/e Wassersportler:in bist, lohnt sich ein Abstecher. Am besten mit gezückter Kamera, denn die bunten Schirme der Kiter sind herrlich anzuschauen.
La Maddalena
Wer auf Sardinien war, wird von La Maddalena schwärmen. Meine Recherche vor meinem Urlaub hat jedenfalls ergeben, dass die Insel die Sehenswürdigkeit auf Sardinien ist. Aber wie kommt man nach La Maddalena? Erste Antwort: Mit der Fähre. Zweite Antwort: Früh! So früh wie möglich! Ganz ehrlich, wenn Du Dich erst Mittags aus dem Bett schälst, hast Du echt verloren.😂 Dann stehst Du nämlich ewig in der Schlange vor der Fähre und bekommst anschließend an den schönsten Buchten keinen Parkplatz.
Wenn Du früh unterwegs bist, hast Du Zeit Dich in einer Bäckerei mit traditionellem sardischen Gebäck einzudecken, bevor Du Dich auf den Weg zu den traumhaften Badebuchten machst. Ein gemütlicher Stadtbummel durch die Altstadt von La Maddalena lohnt sich übrigens ebenfalls.
Santa Teresa Gallura
Über diesen traumhaften Ort bin ich eher zufällig gestolpert und habe dort mehr Zeit verbracht, als eigentlich geplant. Santa Teresa Gallura markiert den nördlichsten Punkt Sardiniens. Mein Tipp: schlendere erst zum Torre Longosardo und nimm dann den schmalen Weg, der zum Strand Rena Bianca hinunterführt.
Gastronomia Creuza de Ma
Yep, richtig gesehen, ich setze eine Focacceria auf die Liste der Sehenswürdigkeiten.😁 Und bitte glaube mir: Du musst da hin. Echt jetzt! Der Innhaber Gianni macht die beste Focaccia, die ich je gegessen habe. Dieser Teig ist eine Offenbarung!
Gianni war eventuell etwas verwirrt, als ich um 10 Uhr morgens eine Focaccia mit Gorgonzola und eine Focaccia mit Tunfisch und Zwiebeln bestellt habe.😂 In Italien normalerweise Zeit für einen Espresso und ein süßes Teilchen. Und so richtig offen hatte er auch nicht. Trotzdem hat er mir gutmütig einen Teller fertig gemacht. Aber nicht ohne darauf hinzuweisen, dass seine Focaccia erst so richtig perfekt mit einem Glas Wein schmeckt.
Capo Testa
Unweit von Santa Teresa Gallura entfernt liegt das Capo Testa. Die Landschaft, insbesondere die Granitformationen, ist einmalig. Wenn Du einen Parkplatz findest, was in der Hauptsaison nicht eben einfach ist, nimm Dir auf jeden Fall Zeit, die Gegend zu erkunden. Laufe zwischen den hüfthohen Büschen Richtung Wasser und bewundere das türkisblaue Meer.
Castelsardo
Einer meiner schönsten Ausflüge auf Sardinien hat mich nach Castelsardo geführt. Und um bei Superlativen zu bleiben: Castelsardo zählt nicht ohne Grund zu den schönsten Orten Italiens. Mehr erfährst Du in meinem Blogbeitrag.
Alghero
Alghero ist schön. Und touristisch. Auch in der Nebensaison. Natürlich gehört es trotzdem auf die Liste der Sehenswürdigkeiten. Es schlendert sich herrlich durch die Gassen, in den Geschäften gibt es roten Korallenschmuck. Ich habe mir kleine Ohrstecker in Rosenform mitgenommen.
Obwohl ich extra ein Restaurant gewählt habe, bei dem ich davon ausgegangen bin, dass dort auch einige Einheimische sitzen, bin ich in die Touristenfalle getappt und habe dort leider die schlechteste Pizza ever gegessen. Gehört irgendwie auch dazu, oder?
Pula
Hach, wo soll ich anfangen? Pula ist ein Traum! So schön, dass ich dem schnuckeligen Städtchen einen eigenen Blogbeitrag gewidmet habe. Hüpfe jetzt zum Artikel, wenn Du mehr über diesen besonderen Ort erfahren möchtest.
Costa Rei
Der traumhaft weiße Sandstrand der Costa Rei ist definitiv eine Sehenswürdigkeit. Fast 10 Kilometer erstreckt sich der Küstenabschnitt. Zurecht beliebt ist natürlich das Capo Ferrato. Besonders schön ist aber auch der unterhalb der Costa Bei gelegene Strand Spiaggia Sant’Elmo. Mir hat besonders gut gefallen, dass es dort fast menschenleer war.
Traditionelles Gebäck auf Sardinien
Die sardische Kultur ist besonders und ganz anders als das Essen in Rom. Die Küche ist bodenständig. Es gibt köstliche Eintöpfe und Meeresfrüchte in allen Variationen. Besonders ist auch das Gebäck. Ich hätte Stunden in der Pasticceria verbringen und die vielen verschiedenen Kekse bestaunen können.
Am besten geschmeckt haben mir Tiricche mit Orangenzeste, Sapalikör und Süssmandeln und Casadinas mit Ricotta-Käse Zitronenzeste, Vanille und Rosinen. Anders als beim deutschen Mürbeteig ist der Teig für das sardische Gebäck häufig aus Hartweizengrieß, Wasser und Butter oder Schmalz hergestellt. Süß ist lediglich die Füllung.
Fazit Sardinien
Um nochmal die Frage am Anfang aufzugreifen: Lohnt sich Sardinien? Ja! Es gibt gute Gründe nach Sardinien zu reisen. Die weißen Sandstrände mit dem türkisblauen Wasser sind traumhaft, die Natur einmalig schön und die Esskultur auf Sardinien ganz besonders.
Noch mehr Italien? Aber gerne!
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