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Hefeteig einfrieren: Das solltest Du wissen

Veröffentlicht am: Zuletzt bearbeitet am:

Hefeteig einfrieren ist eine großartige Möglichkeit, um überschüssigen Teig nicht zu verschwenden und immer einen Vorrat Hefeteig für frisches Gebäck griffbereit zu haben. Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und möchte meine Erfahrungen und praktischen Tipps mit Dir teilen. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, wie Du Deinen Hefeteig einfrieren und auftauen und problemlos weiterverarbeiten kannst. Egal, ob süßer Hefeteig für köstliche Desserts oder herzhafter Teig für Brote und Pizzen – hier erfährst Du alles Wissenswerte rund um das Einfrieren von Hefeteig.

Kann man Hefeteig einfrieren?

Wenn Du mein Hefeteig Grundrezept kennst, weißt Du, dass ich nie den ganzen Würfel frische Hefe verwende. Frische Hefe einfrieren ist gar kein Problem, sodass Reste bei mir ganz einfach ins Gefrierfach wandern. Aber kann man Hefeteig gut einfrieren? Damit Du Dir nicht den ganzen Artikel durchlesen musst, nehme ich die Antwort gleich mal vorweg: Ja, Du kannst rohen Hefeteig einfrieren. Mit ein paar Tipps geht das sogar ganz leicht.

Kann man Hefeteig einfrieren
Eingefrorener Hefeteig nach dem Auftauen und Aufgehen

Warum Hefeteig einfrieren?

Gehen wir nochmal einen Schritt zurück, bevor wir uns an die Schritt-für-Schritt-Anleitung für eingefrorenen Hefeteig machen. Warum solltest Du den Teig überhaupt einfrieren? Wäre es nicht viel besser ihn direkt weiterzuverarbeiten? Nicht unbedingt! 😉

Hefeteig einfrieren ist eine äußerst praktische und zeitsparende Methode. Hier 4 Gründe, warum das Einfrieren von Hefeteig aus meiner Sicht eine ziemlich gute Idee ist:

  1. Zeitersparnis: Machen wir uns nichts vor – die Zubereitung von Hefeteig ist zeitaufwändig. Durch das Einfrieren sparst Du Dir die Zubereitung des Teiges, sodass Du den aufgetauten Hefeteig direkt weiterverwenden kannst. Das spart wertvolle Zeit und macht das Backen insgesamt effizienter.
  2. Flexibilität und Vorrat: Das Hefeteig einfrieren ermöglicht es Dir, immer einen Vorrat an frischem Teig zur Hand zu haben. Bereite einfach eine größere Mengen Teig vor und friere Portionen ein, die für verschiedene Rezepte ausreichen. So kannst Du spontan entscheiden, welche Leckereien Du backen möchtest, ohne von Grund auf mit der Teigherstellung beginnen zu müssen.
  3. Vermeidung von Lebensmittelverschwendung: Immer den ganzen Teig verwenden, obwohl man gar nicht so viele Esser im Haus hat? Das Risiko, dass ein Teil des Gebäcks nicht gegessen wird, ist bei kleineren Haushalten groß. Das Einfrieren des überschüssigen rohen Hefeteigs ermöglicht es Dir, ihn für zukünftige Backprojekte aufzubewahren, anstatt den kompletten Teig backen zu müssen. Dadurch trägst Du zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei und nutzt die Ressourcen optimal aus.
  4. Frische und Qualität bewahren: Hefeteig schmeckt am besten, wenn er frisch zubereitet wird. Durch das Einfrieren kannst Du die Frische und Qualität des Teigs für einen späteren Zeitpunkt bewahren, ohne dass er an Geschmack und Textur verliert. Mit der richtigen Lagerung und dem passenden Auftauprozess erzielst Du köstliche Ergebnisse.👍
Gefrierbeutel zum Hefeteig einfrieren und auftauen
Praktische Zip-Beutel zum Hefeteig einfrieren

Hefeteig einfrieren – so geht es richtig

Hefeteig einfrieren oder Kühlschrank – das ist hier die Frage. 😜 Bedenke: Hefeteig lässt am besten einfrieren, wenn er noch nicht gegangen ist. Überlege Dir also vorher, ob Du einen Teil des rohen Hefeteigs einfrieren oder im Kühlschrank parken möchtest. Den Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen kann manchmal durchaus eine Option sein.

Bevor Du Deinen Hefeteig einfrierst, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend, um später optimale Ergebnisse zu erzielen. Hier sind einige wichtige Schritte, die Du beachten solltest:

  1. Die richtige Konsistenz: Achte darauf, dass Dein Hefeteig die optimale Konsistenz hat, weder zu klebrig noch zu trocken. Ein guter Hefeteig sollte geschmeidig sein und sich leicht von den Händen lösen lassen. Wenn er zu klebrig ist, kannst Du etwas Mehl hinzufügen, und wenn er zu trocken ist, füge etwas Wasser oder Milch hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  2. Portionieren: Teile den Hefeteig in portionsgerechte Stücke auf, bevor Du ihn einfrierst. So kannst Du später genau die Menge entnehmen, die Du benötigst, ohne den gesamten Teig auftauen zu müssen.
  3. Die richtige Verpackung: Achte auf eine luftdichte Verpackung, um das Eindringen von Luft und Gefrierbrand zu verhindern. Verwende hierfür Gefrierbeutel oder luftdichte Behälter, die speziell für das Einfrieren geeignet sind. Dein Teig wird sonst trocken.
  4. Beschriften: Vergiss nicht, die Verpackung mit dem Inhalt und dem Einfrierdatum zu beschriften, um später den Überblick zu behalten.

Indem Du diese einfachen Vorbereitungsschritte befolgst, kannst Du sicherstellen, dass Dein Hefeteig perfekt für das Einfrieren vorbereitet ist und später frisch und geschmackvoll bleibt. So hast Du immer einen Hefeteig-Vorrat zur Hand, wenn die Lust auf selbst gemachtes Gebäck aufkommt!

Süßen Hefeteig einfrieren

Beim Einfrieren von Hefeteig gibt es – zumindest bei meinen Versuchen in der Backstube – einen interessanten Unterschied zwischen herzhaften und süßen Varianten. Herzhafter Hefeteig, der beispielsweise für Brote, Pizzen oder herzhafte Gebäckstücke verwendet wird, lässt sich in der Regel besser einfrieren als süßer Hefeteig, der für Kuchen, Zimtschnecken oder süßes Gebäck verwendet wird. Der Grund dafür liegt im Zuckergehalt.

Süßer Hefeteig enthält oft eine höhere Menge an Zucker, der die Gärung des Teigs während des Einfrierens beeinflussen kann. Dadurch kann der Hefeteig seine Konsistenz verändern und beim Auftauen möglicherweise nicht mehr so gut aufgehen. Herzhafter Hefeteig hingegen hat in der Regel einen niedrigeren Zuckergehalt und ist daher weniger anfällig für Veränderungen während des Einfrierens.

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass süßer Hefeteig gar nicht eingefroren werden kann. Das geht. Aber nach dem Auftauen dauert es etwas länger, bis der Teig aufgegangen ist. Mein aufgetauter süßer Hefeteig geht beim Backen auch nicht ganz so gut auf wie herzhafter Teig.

Pizza Hefeteig einfrieren

Seit ein lieber Kollege sein Pizza Rezept mit mir geteilt hat, weiß ich, ein bis zwei Tage im Kühlschrank machen ein guten Pizzateig perfekt. Die Pizzateig eignet sich sehr gut zum Einfrieren. Pizzateig kann man aber grundsätzlich sehr gut einen bis zwei Tage im Kühlschrank lagern, bevor man ihn backt. Die langsame Reifung im Kühlschrank sorgt dafür, dass der Teig beim späteren Gebrauch besonders geschmackvoll wird.

Zum Einfrieren eignet sich Pizzateig perfekt. Er geht nach dem Auftauen richtig gut auf. Auch hier gilt: Während des Auftauens ein bisschen Mehl auf den Teig geben saugt die unerwünschte Flüssigkeit auf!

Hefeteig einfrieren Rezept
Aufgetauter und aufgegangener Hefeteig in der Schüssel

Hefeteig richtig auftauen: Meine Tipps und Tricks

Deinen eingefrorenen Teig kannst Du auf zwei Arten auftauen: Über Nacht im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur. Für die Kühlschrankmethode einfach den Teig 12 Stunden vorher aus der Gefriertruhe nehmen und in einer Schüssel abgedeckt auftauen lassen. Am besten leicht mit Mehl bestäuben, um überschüssige Flüssigkeit zu binden.

Bei Zimmertemperatur den Teig in einer Schüssel abgedeckt auftauen lassen, aber darauf achten, dass er nicht zu warm wird, um eine übermäßige Gärung zu vermeiden. Stelle sicher, dass der Teig vollständig aufgetaut ist, bevor Du ihn einmal kurz durchknetest und ihn dann gehen lässt. Wichtig: Bei mir hat es länger als eine Stunde gedauert, bis der Teig sein Volumen verdoppelt hat. Ich empfehle eine Gehzeit von zwei Stunden.

Rezept für eingefrorenen Hefeteig

Du hast noch nie Hefeteig eingefroren? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Mit diesem Rezept:

  • sparst Du Zeit
  • bist Du flexibel
  • vermeidest Du Verschwendung
Hefeteig einfrieren

Hefeteig einfrieren

Rezept drucken
Portionen: 1 Vorbereitungszeit: Back-und Kochzeit:
Nährwertangaben 200 Kalorien 10 grams Fett
Bewertung 3.9/5
( 7 Bewertungen )

Zutaten

  • 30 g frische Hefe
  • 80 g Zucker
  • 500 g Mehl, Type 405
  • 250 ml Milch, lauwarm
  • 60 g sehr weiche Butter
  • 1 Ei, Größe M
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

  1. Für den Vorteig das Mehl in eine große Rührschüssel sieben und in der Mitte eine Mulde formen
  2. Die Hefe in lauwarmer Milch mit 1 EL Zucker auflösen
  3. Die Hefemischung in die Mulde geben und mit etwas Mehl vom Rand bestreuen
  4. Die Mischung abgedeckt an einem warmen Ort ohne Zugluft für 20 Minuten gehen lassen 
  5. Für den Hefeteig die übrigen Zutaten zum Vorteig geben, die Butter erst ganz zum Schluss zum Teig geben
  6. Den Teig mit einer Küchenmaschine oder einem Rührgerät mit Knethaken 10 Minuten kneten 
  7. Für das Einfrieren den Teig von Hand zu einer Kugel formen und portionieren
  8. Den Teig in Gefrierbeutel oder spezielle luftdichte Boxen geben und in die Gefriertruhe legen
  9. Für das Auftauen den Teig 12 Stunden vorher in eine Schüssel geben, mit etwas Mehl bestreuen und abgedeckt im Kühlschrank auftauen lassen
  10. Für die Weiterverarbeitung den Teig kurz durchkneten und wie gewohnt gehen lassen. Es kann sein, dass der Teig länger als 60 Minuten braucht, bis er aufgeht. 
  11. Anschließend nach Belieben weiterverarbeiten

Kann man Hefeteig einfrieren wenn er schon gegangen ist?

Das kann ich Dir nicht wirklich empfehlen. Während sich roher Hefeteig super einfrieren und nach dem Auftauen weiterverarbeiten lässt, ist die Konsistenz von aufgegangenem Hefeteig eher matschig. Ein Batz wie wir in Bayern sagen würden. Und so richtig lecker ist das fertige Gebäck auch nicht. Also eher Daumen runter für bereits gegangenen Hefeteig.

Wie lange kann man Hefeteig einfrieren?

Ungefähr 3-4 Monate – so lange kannst Du rohen Hefeteig problemlos in der Gefriertruhe lagern. Wichtig ist, dass er luftdicht verpackt ist. Die Haltbarkeit von eingefrorenem Hefeteig unterscheidet sich übrigens nicht von eingefrorener frischer Hefe. In beiden Fällen rate ich Dir das Datum auf den Gefrierbeutel zu schreiben, damit Du weißt, wann Du den Hefeteig eingefroren hast.

FAQ

Welche Arten von Hefeteig eignen sich besonders gut zum Einfrieren?

Die meisten Arten von Hefeteig eignen sich gut zum Einfrieren, darunter Pizzateig, Brötchenteig, Brotteig. Mit leichten Verlusten in Punkto Fluffigkeit auch süßer Hefeteig für Kuchen und Gebäck.

Sollte der Hefeteig vor dem Einfrieren gegangen sein?

Nein, es ist am besten, den Hefeteig vor dem Einfrieren nicht gehen zu lassen.

Kann ich den Hefeteig direkt nach dem Auftauen verwenden?

Nein, lass den aufgetauten Hefeteig vor der weiteren Verwendung noch einmal gehen, um beste Backergebnisse zu erzielen. Gib dem Teig genug Zeit, um seine Volumen zu verdoppeln.

Wie kann ich Hefeteig auftauen, wenn es schnell gehen muss?

Ich empfehle Dir grundsätzlich nicht bei Hefeteig den Zubereitsungsprozess zu Beschleunigen. Das geht meistens zu Lasten des Backergebnisses. Aber wenn es schnell gehen muss, kannst du den eingefrorenen Hefeteig in einer verschlossenen Plastiktüte in kaltes Wasser tauchen. Dadurch taut er schneller auf. Stelle sicher, dass die Tüte gut versiegelt ist, um zu verhindern, dass Wasser eindringt und den Teig beeinträchtigt.

Rezepte für die Weiterverarbeitung von aufgetautem Hefeteig

2 Kommentare

Traudel 1. September 2023 - 7:53

Hallo, der Artikel ist sehr interessant, vielen Dank. Ich habe schon öfter Hefeteig eingefroren und immer gute Erfahrungen gemacht. Jetzt hatte ich aber einmal Teig eingefroren und er ging kaum auf. Nach kurzer Überlegung fiel mir ein, dass er ein halbes Jahr eingefroren war, das war zu lange. Fazit, wie schon in dem Artikel beschrieben, nicht länger als 3 oder 4 Monate.

Antworten
Zimtblume 29. September 2023 - 13:49

Hallo Traudel, ja das kann durchaus einen Unterschied machen. Bei kürzeren Zeiten hast Du auf jeden Fall die Garantie, dass der Teig noch genug Triebkraft zum Aufgehen hat. LG Angelina

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