Hefe einfrieren und wieder auftauen – geht das? Ja. Sowohl frische Hefe als auch Trockenhefe lassen sich prima einfrieren. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Deine Hefe ohne Qualitätseinbussen gefroren lagern kannst und was Du beim Hefe einfrieren beachten solltest.
Hefe einfrieren
Kennst Du sicher: Du nimmst Dir vor einen Hefeteig zu backen und kaufst im Laden frische Hefe ein. Vielleicht nimmst Du sogar zwei Hefewürfel mit. Was soll der Geiz. Aber dann kommt das Leben dazwischen. Du findest doch keine Zeit den Hefeteig zu backen. Und als Du dann endlich dazu kommst, ist der Hefewürfel abgelaufen. Die Lösung? Hefe einfrieren!
Immer wenn ich weiß, dass ich meine Hefe nicht innerhalb einer Woche verarbeiten werde, wandert sie in die Gefriertruhe. Das bringt nur Vorteile!
Vorteile beim Hefe einfrieren:
- immer frische Hefe im Haus
- Triebkraft bleibt erhalten
- Reste müssen nicht weggeworfen werden
Natürlich lässt sich nicht nur frische Hefe in der Gefriertruhe lagern. Auch Trockenhefe kannst Du problemlos einfrieren. In beiden Fällen gehörten die Tage von abgelaufener Hefe und Hefe ohne Triebkraft der Vergangenheit an.
Frische Hefe einfrieren
Kann man frische Hefe einfrieren? Frische Hefe ist nur 10 bis 14 Tage haltbar. Das macht die Lagerung fast unmöglich. Es sei denn Du frierst die Hefewürfel ein. Unangebrochene Hefewürfel packe ich aus und gebe sie ganz oder portioniert in kleine Gefrierdosen.
Ich lege sie nie einfach mit Originalverpackung in die Kühltruhe. Denn das Papier lässt sich je nach Produkt nicht so einfach entfernen und Du bist damit beschäftigt, kleine Papierreste vom Hefewürfel zu zupfen.
So frierst Du Hefereste ein
Wenn Du mein Hefeteig Grundrezept ausprobiert oder eines meiner Hefeteig Rezepte gebacken hast, weißt Du, dass ich nie den ganzen Hefewürfel verwende. Denn 42 Gramm Hefe auf 500 Gramm Mehl sind viel zu viel! Es ist bekömmlicher Hefeteig mit wenig frischer Hefe zuzubereiten. Allerdings bleiben dadurch immer Reste übrig. Diese gebe ich in kleine Gefrierdosen und lagere sie in der Tiefkühltruhe.
Trockenhefe einfrieren
Natürlich nimmt es Trockenhefe geschmacklich nicht mit frischer Hefe auf. Aber gerade weil frische Hefe eine so kurze Haltbarkeit hat, kann Trockenhefe ein wahrer Lebensretter sein. Sie ist sogar mehrere Monate nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch haltbar.
Trotzdem kann sie an Triebkraft verlieren. Ist sie einmal geöffnet, hält sie beispielsweise nur noch 4 bis 6 Monate. Auch hier kann Einfrieren helfen. Lege einfach das Päckchen Trockenhefe in die Gefriertruhe und schon verlängerst Du die Haltbarkeit Deiner Hefe.
Gefrorene Hefe auftauen
Du hast die Hefe eingefroren. Aber wie taut man Hefe wieder auf? Du hast zwei Möglichkeiten:
- Hefe am Vortag in eine tiefe Schüssel legen und über Nacht in den Kühlschrank geben
- Hefe direkt in lauwarmer Flüssigkeit auflösen
Obwohl beides funktioniert, mag ich persönlich Variante 1 lieber. Denn insbesondere Hefewürfel lassen sich einfacher auflösen, wenn sie zuvor aufgetaut wurden. Hefereste kannst Du problemlos direkt in der Flüssigkeit auflösen.
Hefe nach Auftauen flüssig
Lass Dich nicht verunsichern, wenn Deine Hefe nach dem Auftauen flüssiger ist, als DU das gewöhnt bist. Du hast alles richtig gemacht. Damit Dir die Hefe nicht im Kühlschrank davonläuft, empfehle ich Dir unbedingt eine Schüssel oder einen tiefen Teller.
Woran erkennt man, ob die Hefe noch Triebkraft hat?
Nicht nur im Kühlschrank verliert die Hefe an Triebkraft. Auch durch das Einfrieren hat sie etwas weniger Power. Wenn Du ganz sicher gehen möchtest, dass Deine Hefe noch genug Triebkraft hat, mache einen Vorteig. Dadurch wird Dein Teig bekömmlicher, aromatischer und Du siehst noch bevor Du den Teig 60 Minuten gehen lässt, ob die Hefe noch gut ist.
Triebkraft testen: So geht’s
Keine Lust auf Vorteig? Es geht sogar noch schneller! Gib etwas aufgetaute Hefe in ein Glas mit warmem Wasser und einem Esslöffel Zucker.
Wenn die Hefe ausreichend Triebkraft hat, schwimmt sie 1 bis zwei Minuten oben. Sinkt sie allerdings direkt an den Boden des Glases und steigt nicht mehr auf, solltest Du sie nicht mehr weiterverarbeiten.
Hefe einfrieren und auftauen: Tipps & Tricks
Hefe einfrieren und Auftauen ist einfach. Und mit diesen 7 Tipps und Tricks wird Dein Hefeteig mit eingefrorener bzw. aufgetauter Hefe perfekt.
Das solltest Du beachten:
- Hefe so frisch wie möglich einfrieren
- Produkt immer aus der Originalverpackung nehmen
- Als Würfel, halbiert, vorportioniert (30 g für 500 g Hefe) oder als Krümel einfrieren
- Hefe in Gefrierdose einfrieren
- Im späteren Rezept etwas mehr Gramm Hefe verwenden
- Eine Schüssel zum Auftauen nehmen
- Immer die Wasserprobe oder einen Vorteig machen
FAQ Hefe auftauen und einfrieren
Ja. Sowohl frische Hefe als auch Trockenhefe lassen sich sehr gut einfrieren.
Etwa 6 Monate kannst Du Deine Hefe durch Einfrieren haltbar machen. Tipp: Egal ob frisch oder getrocknet – ich schreibe stets das Datum auf das eingefrorene Produkt. So kann ich genau nachvollziehen, wann ich die Hefe eingefroren habe.
Der größte Feind von Hefe ist zu große Hitze. Aber wie sieht es eigentlich mit Kälte aus? Streben die empfindlichen Hefezellen nicht beim Einfrieren ab? Die Antwort: Nicht alle. Zwar bilden sich in einigen Zellen Eiskristalle, sodass eingefrorene Hefe nicht die gleiche Triebkraft besitzt wie frische, aber grundsätzlich ist Einfrieren kein Problem.
Bevor Du gehst…
Wurden alle Deine Fragen beantwortet? Wenn Dir mein Beitrag geholfen hat oder Du noch Fragen hast, schreibe mir einen Kommentar unter diesen Beitrag. Ich melde mich schnellstmöglich bei Dir.
Lieben Dank,
Angelina
8 Kommentare
Sehr gut, wirklich sehr einfach nach diesem tollen Schritt für Schritt – Rezept. Auch für Back- und Hefeteig- Anfänger ohne Vorerfahrung bestens geeignet.Ganz herzlichen Dank auch für die vielen gut verständlichen Tipps und Erläuterungen. Und auch die leckeren Herzhaftrezepte. Habe jetzt richtig Lust bekommen, alles mal zu probieren und meine bisherige „Ehrfurcht“ vor dem „schwierigen Hefeteig“ gemildert.
Danke für dein liebes Feedback Regine!