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Ofenschlupfer Rezept wie bei Oma

Veröffentlicht am: Zuletzt bearbeitet am: 3 Minuten Lesezeit

Dieses Rezept für original schwäbischer Ofenschlupfer ist ein altes Familienrezept. Ich kenne es aus meiner Kindheit. Bis heute gehört der Brotauflauf, der in manchen Regionen auch als Scheiterhaufen bekannt ist, zu meinen absoluten Lieblingsspeisen. In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du diese einfache Nachspeise mit nur wenigen Zutaten zubereitest und Hefezopf oder alte Semmeln verwertest.

Traditioneller Ofenschlupfer

Was ist ein Ofenschlupfer?

Ofenschlupfer ist ein typisch schwäbisches Gericht. Der Brotauflauf wird in einer Auflaufform im Ofen zubereitet. Dazu werden die Brötchen vom Vortag in Scheiben geschnitten und in einer Mischung aus Milch, Eiern und etwas Zucker eingeweicht. Anschließend werden sie mit dünn geschnittenen Äpfeln in eine Auflaufform geschichtet. Vor dem Backen wird alles mit etwas Butter, Zucker und Mandeln verfeinert und goldbraun gebacken.

Klassisch besteht Omas Ofenschlupfer Rezept aus diesen Zutaten:

  • alte Semmel
  • frischen Äpfel
  • Rosinen
  • Mandeln
  • Milch-Eier-Mischung

Omas Scheiterhaufen Rezept

Im bayrischen Raum ist das Dessert als Scheiterhaufen bekannt. Es heißt so, weil die alten Semmeln übereinander geschichtet werden. Obwohl ich aus Lindau komme und streng genommen eine gebürtige Bayerin bin, gefällt mir der Name Ofenschlupfer besser.

Egal wie Du den Brotauflauf nennen möchtest – bei mir findest Du auf jeden Fall unser altes Familienrezept, wie Oma es zur Resteverwertung zubereitet hat!

Rezept für Ofenschlupfer

Schwäbischer Ofenschlupfer: Rezept aus meiner Kindheit

Es gibt kein Gericht, dass mich mehr an Zuhause und meine Kindheit erinnert. Dabei ist der Ofenschlupfer im Grunde das, was man früher im Volksmund als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet hat. Also ein Gericht, bei dem Reste verwertet werden, um ja keine Lebensmittel zu verschwenden. Richtig nachhaltig also. Heute sagt man dazu Zero Waste Rezept.

Eine tolle Resteverwertung: Alte Semmeln dürfen in diesem Gericht nicht fehlen!

Genau das ist es, was mir Omas Ofenschlupfer so sympathisch macht. Wie oft saßen wir schon am Frühstückstisch, haben die Semmeln vom Vortag begutachtet und entschieden, dass die nicht mehr ganz so lecker schmecken.

Das heißt noch lange nicht, dass sie in den Müll wandern dürfen! Aus alten Semmeln lassen sich ja bekanntlich die tollsten Knödel zaubern. Sie sind aber eben auch die Hauptzutat für mein Lieblingsgericht, den Scheiterhaufen aka Ofenschlupfer. Also alte Brötchen oder Hefezopf immer schön aufheben.

Schwäbischer Brotauflauf

Ofenschlupfer: Klassisch mit Äpfeln und Rosinen

Ich stelle Dir das Rezept so vor, wie ich es von Zuhause kenne. Mit alten Semmeln, Äpfeln, Rosinen und Zimt. Viel Zimt! Der ist im original Ofenschlupfer Rezept eigentlich nicht vorgesehen. Denn echter Ceylon-Zimt ist eine verhältnismäßig teure Zutat. Früher hätte man sich das nicht leisten können. Aber diesen kleinen Luxus gönne ich mir und wandle das schwäbische Originalrezept entsprechend ab.

Welche Äpfel eigenen sich für den Brotauflauf?

Für den Brotauflauf eigenen sich feste, säuerliche Äpfel. Ich bin am Bodensee aufgewachsen. Einem großen Apfelanbaugebiet. An gute Äpfel war also nicht schwer zu kommen. Ich backe am liebsten mit der Apfelsorte Elstar. Der Elstar ist außen fest. Innen ist er fruchtig und fein säuerlich. Der perfekte Dessert-Apfel und für den

Ofenschlupfer mit Rosinen

Warum werden die Rosinen in Rum getränkt?

First things first: Wenn Du keine Rosinen magst, lasse sie einfach weg. Oder ersetzet sie durch Cranberries. Wer wie ich ein Fan der schrumpeligen Trockenfrüchte ist, sollte sie in Rum ersatzweise in Apfelsaft tränken. Warum? Damit sie beim Backen nicht verbrennen. Denn auch wenn der Ofenschlupfer mit einer Eiermasse übergossen wird, können oben aufliegende Rosinen im Ofen leicht zu dunkel und somit bitter werden.

Welche Sauce passt zu Ofenschlupfer?

Bei uns zu Hause gab es zum süßen Brotauflauf immer selbst gemachte Vanillesauce. Ein gutes Rezept findest Du bei meinem Birnenpudding. Ich kann Dir aber auch ans Herz legen, die Nachspeise mal mit einer Kugel Vanilleeis zu kosten.

Ofenschlupfer

Omas Ofenschlupfer lässt sich prima abwandeln

Das Tolle an dieser Süßspeise ist, dass die Zutaten durchaus austauschbar sind oder einfach Zutaten hinzugefügt werden können. Beim Backen ist das ja sonst so eine Sache, aber hier ist das unbedingt zu empfehlen. So kann jeder seinen ganz persönlichen Lieblings-Ofenschlupfer kreieren.

Rezept für Ofenschlupfer ohne Äpfel

In den Klassiker gehören Äpfel. Wer eine Allergie oder Unverträglichkeit hat, kann auf eine andere fruchtige Variante zurückgreifen.

Kirschmichel: Ofenschlupfer mit Kirschen

Ofenschlupfer mit Kirschen nennt man Kirschmichel. Ersetze dazu einfach die Äpfel durch 1 Glas abgetropfte, entsteinte Schattenmorellen. Eine tolle alternative zum Klassiker. Das fruchtige Dessert kannst Du auch mit Zwetschgen oder Mirabellen zubereiten. Im Frühling passt Rhabarber gut dazu.

Ofenschlupfer mit Rosinen

Alten Hefezopf verwerten

Du hast keine Semmeln für den Scheiterhaufen im Haus? Kein Problem! Mit diesen Zutaten kannst Du die Semmeln in Omas Ofenschlupfer Rezept ganz einfach ersetzen:

  • Toastbrot
  • Brezeln
  • Hefezopf

Übrigens: In Süddeutschland bereitet man den Ofenschlupfer meist als Süßspeise zu und reicht ihn als Dessert. Oder zum Kaffee. Es geht aber auch herzhaft! Ich kenne ihn zum Beispiel in einer pikanten Variante mit Cheddar. Herzhafter Ofenschlupfer mit Käse ist unglaublich lecker und eine tolle Art der Resteverwertung.

Warmer Brotauflauf

Opfenschlupfer Rezept

Probiere dieses einfache schwäbische Ofenschlupfer Rezept unbedingt mal aus, denn es ist:

  • eine tolle Resteverwertung
  • nachhaltig
  • lecker

Ofenschlupfer

Ofenschlupfer

Rezept drucken
Portionen: 1 Vorbereitungszeit: Back-und Kochzeit:
Nährwertangaben 200 Kalorien 10 grams Fett
Bewertung 3.8/5
( 51 Bewertungen )

Zutaten

Für den Ofenschlupfer:

  • 6 altbackene Semmel (geht auch mit altem Baguette oder Zopf)
  • 4 säuerliche Äpfel
  • 1/2 Zitrone (Abrieb und Saft)
  • 100 g Rosinen
  • 500 ml Milch
  • 4 EL Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 4 EL Semmelbrösel
  • 50 g Butter
  • 2 Eier, Gr. M
  • 1 TL Zimt

Außerdem:

  • 1 Auflaufform
  • Butter oder Backtrennspray zum Einfetten
  • Etwas Puderzucker oder süßer Schnee zum Bestäuben

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vorheizen und einen Auflaufform gut einfetten
  2. Für den Ofenschlupfer die altbackenen Semmel in dünne Scheiben (ca. 1 cm) schneiden
  3. Die Äpfel schälen und in dünne Spalten schneiden
  4. Von der 1/2 Zitrone den Abrieb und den Saft zu den Äpfeln geben und vermischen
  5. 250 ml Milch lauwarm erwärmen und die Semmel-Scheiben von beiden Seiten in die Milch tunken
  6. Die Semmel-Scheiben und die Äpfel abwechselnd in die Auflaufform Schickten und die Rosinen dazwischen und darüber verteilen. Die restlichen 250 ml Milch, die Eier, den Zucker, die Prise Salz und den Zimt verquirlen (falls noch Milch vom Eintunken übrigbleibt, ebenfalls mit dazu geben) und über die Semmelmasse geben
  7. Zum Schluss die Semmelbrösel über die Masse streuen und kleine Butterflocken obendrauf setzten
  8. Die Auflaufform für ca. 50 Minuten in den Ofen geben
  9. Den Ofenschlupfer mit Puderzucker oder süßem Schnee bestäuben und warm genießen

Dazu passt Vanillesauce oder ein leckeres Eis! ♡

Ofenschlupfer – Dessert oder Hauptgericht?

Ich genieße Ofenschlupfer am liebsten als Dessert. Ich kann mich aber auch erinnern, dass die Süßspeise früher mittags als Hauptgericht auf den Tisch kam. Gerade die herzhafte Ofenschlupfer Variante eignet sich perfekt als Hauptspeise.

Omas Ofenschlupfer schmeckt warm am besten. Er lässt sich aber auch prima nochmal am nächsten Tag aufwärmen. Mich würde interessieren, wie Du den Ofenschlupfer von zu Hause kennst. Ist Ofenschlupfer für Dich ein Hauptgericht oder ein Dessert? Schreibe es mir in die Kommentare!

Warmer Ofenschlupfer

Fazit: Omas schwäbischer Ofenschlupfer

Seien wir ehrlich: Mit hübsch verziertem Gebäck mitzuhalten ist für den Ofenschlupfer nicht leicht. Und obwohl ich total verzierverrückt bin, ist er trotzdem mein absolutes Lieblingsgericht. Ich hoffe Du probierst mein Ofenschluper Rezept mal aus. Ganz einfache Rezepte – gerade die aus der Kindheit – punkten nämlich mit Geschmack und sind super lecker!

Bloggerin Angelina Antal - Zimtblume.de

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Liebe Grüße, Angelina

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18 Kommentare

hermann backes 6. Oktober 2024 - 17:14

schreibe dir aus LA Palma kanarische insel — el remo — casa dos palmeras !!
kannst es im netz aufrufen !!
in 2 stunden startet dein ofenschlupfer bei mir !
danke fuer dein rezeptvorschlag
hermann

Antworten
Veronika 29. Juni 2024 - 10:28

Hallo Angelina,
bei uns wird der Ofenschlupfer (in unserer Familie wird er Ofenschlutzer genannt) mit Quark gemacht. Allerdings werden bei uns die Brötchen oder Toast etc. nicht getunkt sondern sie werden in Würfel geschnitten und dann werden alle Zutaten miteinander vermischt. Das hat mein Bruder so abgewandelt, da unsere Mama im hohen Alter halt nicht mehr so große Stücke kauen konnte :-). Aber wir machen immer wieder was anderes rein, mal Rosinen, mal Mandelstifte usw. Kann man beliebig variieren.
Gruß aus dem schönen Bayern

Antworten
Zimtblume 19. August 2024 - 22:15

Hallo Veronika, finde ich eine tolle Abwandlung! LG, Angelina

Antworten
Petra 5. November 2023 - 9:07

Ich habe den Ofenschlupfer in meiner Jugend als Kirschenmichel kennengelernt und fand ihn immer total lecker….
Deine Variante mit Äpfeln ist super, ich hatte ihn zum Nachmittagskaffee mit Eis serviert…meine Familie und ich waren total begeistert!
Herzlichen Dank für das einfache, sehr leckere Rezept…das werde ich jetzt öfter mal machen…

Antworten
Zimtblume 19. August 2024 - 22:15

Super gerne liebe Petra!

Antworten
Heike 9. Oktober 2023 - 9:40

Hallo Angelina,
ich habe den „Ofenschlupfer“ in einem dresdener Hotel am Frühstücksbuffet kennen und sofort lieben gelernt.
Nach der Rezeptsuche bin ich bei Dir gelandet. Ist echt einfach und so lecker!
Liebe Grüße
Heike

Antworten
Zimtblume 19. August 2024 - 22:16

Hallo Heike, schön, dass du bei mir gelandet bist! LG, Angelina

Antworten
Claretta 9. Februar 2023 - 22:04

Hallo Angelina,
Das traditionelle Rezept sollte man wirklich öfter essen. Meine Kinder wären sicher nicht abgeneigt.
Und wenn man eher der herzhafte Typ ist, isst man halt später noch ne Scheibe Käse hinterher, oder?!
Einen Tipp möchte ich Dir gerne geben:

Du schreibst so schön von deiner Kindheit, vom Bodensee, den ich – in der Nähe wohnend, regelmäßig bereise, und dem dortigen Abbau der vielen Äpfel.
Deine Zutatenliste ist fantastisch, aber!
Warum Backtrennspray???? Bitte nimm doch gute Butter zum einfetten, auch wenn es mit dem Ei schmieren lästig ist, ich weiß. Aber dieser synthetische Chemiefilm gibt dem Schluofer nicht annähernd den Geschmack am Rand und ist echt nur Chemie!

Elstar finde ich passend als Apfel, aber ich kann auch Braeburn, Rubinette oder Boskoop dafür gut empfehlen. Wie Du richtig schreibst, kann man das Rezept gut abwandeln und alles reinpacken, was man mag. Ich füge als Crunch noch gestiftelte oder gehobelter Mandeln hinzu und bestreue etwas mit Rohrzucker und Vanillezucker statt weißem Raffinadezucker. Es wird dann noch vollmundigen, vanilliger.
Vielen Dank für dein tolles Rezept. Weiter so!
Clara aus dem Breisgau

Antworten
Zimtblume 19. August 2024 - 22:17

Hallo Claretta, danke für deine Tipps zu den Äpfeln. LG, Angelina

Antworten
Schwarzwaldmaidli 22. Januar 2018 - 13:28

Ofenschlupfer habe ich wohl als Kind zuletzt gegessen und dabei ist es so einfach gemacht und schmeckt so lecker.
Danke für die Erinnerung :-)
Liebe Grüße
Anette

Antworten
Zimtblume 23. Januar 2018 - 19:57

Liebe Anette,

aber gerne doch!
Ich kenne das Gericht auch aus meiner Kindheit. Und wenn ich Ofenschlupfer esse, bin ich wieder 5 Jahre alt. 😉

Liebe Grüße
Angelina

Antworten
Andrea 9. Juli 2021 - 14:26

Vielen Dank für das leckere Rezept. Ich habe es heute für die Gäste in dem Hospiz zubereitet, in dem ich arbeite. Alle waren begeistert.

Antworten
Zimtblume 9. Juli 2021 - 15:14

Danke für deine Rückmeldung liebe Andrea. Wie schön, dass es euch allen geschmeckt hat. LG, Angelina

Antworten
Volker 24. Dezember 2022 - 15:38

Hallo Angelina, dein Rezept schmeckt wie 40Jahre zuvor als ich noch Kind war.
Man sollte viel öfter die alten Rezepte hervorkramen.
VLG aus Schwaben
Volker

Zimtblume 19. August 2024 - 22:18

Hallo Volker, ja in der Tat, Kindheitsrezepte sind einfach die besten! LG, Angelina

Gisela Lochstampfer 15. März 2023 - 14:37

Dein Rezept wird wichtiger, wenn man weniger Fleisch essen will dann gab es bei uns in der Woche Süßspeisen , z.B. Ofenschlupfer, Dampfnudeln, Gtieskitschenkuchen etc.
Das wäre heutzutage ein guter Tipp auch wenn in meinem Haushalt keine Kinder mehr sind.

Antworten
Onkelheinz 3. Juli 2021 - 10:30

Ofenschlupfer gibt es bei uns mindestens ein Mal im Monat.
Zählt sozusagen als Grundnahrungsmittel.

Antworten
Zimtblume 19. August 2024 - 22:19

Kann ich sehr gut nachvollziehen Heinz!

Antworten