Was wäre Weihnachten ohne Christstollen? Das Gebäck gehört zu einem traditionellen Weihnachtsfest einfach dazu. Der Weihnachtsstollen mit der dicken Puderzuckerschicht ist das perfekte Mitbringsel in der Weihnachtszeit. In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du meinen Christstollen Rezept ganz einfach selber backst. Und zwar in einer köstlichen Variante ohne Orangeat und Zitronat.
Was ist eigentlich ein Christstollen?
Der Stollen ist ein brotähnlicher Kuchen aus süßem Hefeteig. Das Gebäck hat einen hohen Fettanteil und ist in der klassischen Variante mit Rosinen gespickt. Der Christstollen ist ein sogenanntes Gebildebrot. Der dick mit Puderzucker bestäubte Teig soll an das in weiße Tücher gewickelte Jesus-Kind erinnern. Der Stollen wird traditionell zur Weihnachtszeit gegessen.
Diese Grundzutaten gehörten in den klassischen Stollenteig
- Mehl
- Hefe
- Vollmilch
- Rosinen
- Butter
- Mandeln
- Orangeat & Zitronat
- Speisesalz
- Ei
- Spirituosen
Die Zugabe von Margarine, künstlichen Konservierungsstoffen und Aromen hat im Christstollen nichts zu suchen.
Wo kommt der Stollen her? Eine Weihnachtsstollen Geschichte
Der Christstollen gehört zu den ältesten Gebäckarten Deutschlands. Seine Tradition reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Als Speise in der Fastenzeit war die Zugabe von Butter zunächst streng untersagt. Deshalb bestand der Teig damals überwiegend aus Mehl, Hefe, Wasser und Öl. Das stelle ich mir nicht besonders lecker vor.
Erst durch den sogenannten Butterbrief, einen Erlass des Papstes, der das Hinzufügen von Butter in der Fastenzeit erlaubte, erhielt der Weihnachtsstollen seinen typischen buttrigen Geschmack.
Inzwischen gibt es unzählige Abwandlungen des klassischen Christstollens. Besonders beliebt sind Rezepte mit Marzipan und Mohn.
Christstollen Rezept
Mir persönlich schmeckt der traditionelle Christstollen mit Rosinen am besten. Klassisch wird dieses Gebäck mit Orangeat und Zitronat gemacht. Da ich die Glibber-Masse scheußlich finde, ersetze ich sie durch getrocknete Cranberries, die eine leicht säuerliche Note mitbringen.
Zutaten
Für den Teig
- 600 g Mehl, Type 405
- 1 Würfel frische Hefe, 42 g
- 200 ml Milch, lauwarm
- 1 Ei, Gr. M
- 50 g Zucker, extra fein
- 1/2 TL Salz
- 1 Schuss Vanilleextrakt
- 1 Bio Zitrone, davon der Abrieb
- 200 g Butter, extra weich
- 50 g gehackte Mandeln
- 175 g Rosinen
- 75 g Cranberries
- 50 ml Rum
Für die Kruste
- 75 g Butter, zerlassen
- 100 g Puderzucker
Zubereitung
- Für die Früchtemischung etwas Wasser aufkochen. Die Rosinen mit den Cranberries in eine Schale geben und soviel Wasser hinzufügen, bis die Früchte bedeckt sind. 10 Minuten ziehen lassen. Wasser abschütten und Früchte mit Rum vermischen. Mischung abgedeckt ziehen lassen
- Für den Vorteig das Mehl in eine große Schüssel geben und mit den Händen eine Mulde hinein drücken
- Die lauwarme Milch mit der Hälfte des Zuckers mischen und die frische Hefe hinein bröckeln. Rühren, bis sich die Hefe ganz aufgelöst hat und Mischung in die Mulde geben. Vorsicht: Die Milch darf nur lauwarm sein, sonst geht die Hefe kaputt
- Etwas Mehl vom Rand über die Flüssigkeit streuen und den Vorteig abgedeckt an einem warmen Ort für 20 Minuten gehen lassen
- Für den Hefeteig den restlichen Zucker, Salz, Vanilleextrakt, Zitronenabrieb, Bio Ei und Butter zum Teig geben und den Teig mit Teighaken mindestens 10 Minuten kneten bis er nicht mehr klebt
- Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort 20-30 Minuten gehen lassen.
- Anschließend die gehackten Mandeln und die Rum-Früchte unterkneten und nochmal 10 Minuten gehen lassen.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 30 cm lang ausrollen
- Mit dem Nudelholz in die Mitte des Teiges eine Mulde drücken
- Die kurzen Seiten des Teiges einschlagen und die lange Seite des Teiges zu 2/3 über die andere Seite klappen. Anschließend den Teig von der langen Seite einrollen
- Den Teig auf ein Backblech legen und mit Alufolie eine Manschette um den Teig legen. Abgedeckt ca. 20 Minuten gehen lassen und in der Zwischenzeit den Ofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen
- Den Stollen 60 Minuten backen
- Für die Kruste die Butter zerlassen und über den noch heißen Stollen streichen. Anschließend eine Schicht Puderzucker über den Stollen streuen
- Stollen auskühlen lassen und nochmal mit Puderzucker bestreuen
- Stollen frisch genießen oder in Alufolie einwickeln und anschließend in Frischhaltefolie verpackt lagern
Hat es geschmeckt?
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Weihnachtsstollen ohne Orangeat backen – So geht’s!
Es sollte nicht unerwähnt bleiben: Dieses Rezept ist nicht schwierig. Aber es braucht Zeit. Hefeteig lässt sich nicht gerne hetzen. Die Ruhezeiten sind ausschlaggebend für das spätere Backergebnis.
Für alle die vor Rezepten mit frischer Hefe zurückschrecken, habe ich in meinem Guide Hefeteig mit frischer Hefe viele nützliche Tipps zusammengefasst.
Warum muss ich die Rosinen in Rum einweichen?
In vielen Rezepten werden die Rosinen einfach gegen Ende in den Teig geknetet. Das birgt das Risiko, dass die Trockenfrüchte später im Ofen verbrennen. Deshalb rate ich dazu, die Rosinen in heißem Wasser einzuweichen und anschließend in Rum durchziehen zu lassen. So saugen sich die Früchte mit Flüssigkeit voll und entziehen dem Christstollen-Teig beim Backen keine Flüssigkeit. So wird er extra saftig.
5 Tipps für den perfekten Stollen auf einen Blick
- Rosinen über Nacht einweichen
- Nur ganz frische Hefe verwenden
- Den Teig nicht zu lang gehen lassen
- Früchte nicht zu stark in den Teig kneten
- Direkt nach dem Backen mit Butter bepinseln
Christstollen richtig formen – Der ultimative Video-Guide
Damit der Weihnachtsstollen seine typische Form erhält, gibt es einen Trick: der Teig wird eingeschlagen, gefaltet und aufgerollt. In meinem Rezept Video zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du den Stollen richtig zubereitest. Jetzt auf das Video klicken!
Selbst gebackenen Stollen richtig aufbewahren und lagern
Nachkatzen müssen jetzt ganz stark sein. Denn besonders gut schmeckt der Weihnachtsstollen, wenn er etwas durchziehen kann. Dadurch entfaltet sich das Aroma der Zutaten besser und er schmeckt noch köstlicher.
Butter und Puderzucker machen den Stollen haltbar
Wichtig ist, dass der Hefeteig direkt nach dem Backen mit flüssiger Butter bepinselt wird. Dadurch werden die Poren verschlossen und der Teig länger haltbar gemacht. Die Puderzuckerschicht sorgt für die typische Kruste und schützt das Gebäck zusätzlich.
5 einfach Tipps für die Lagerung
- Die Poren durch flüssige Butter verschließen
- Den Stollen durch den Puderzucker haltbarer machen
- Den Stollen in Alufolie wickeln
- Anschließend in Frischhaltefolie wickeln oder in eine Blechdose packen
- Das Gebäck kühl, trocken und dunkel lagern
FAQs rund um den Christstollen
Christstollen wird traditionell in der Weihnachtszeit gebacken. Etwa vier Wochen vor Weihnachten sollte damit begonnen werden.
Der Stollen muss kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Am besten eingeschlagen in Alufolie und anschließend luftdicht in Frischhaltefolie verpackt.
Das hängt von den Zutaten ab. Klassischer Christstollen mit Rosinen ist bei richtiger Lagerung ca. 2-3 Monate haltbar. Vorsicht bei Mohnstollen: er sollte lieber frisch verzehrt werden.
Stollen mit Rosinen sollte mindestens eine Woche durchziehen. Am besten schmeckt er, wenn er 3-4 Wochen durchziehen kann.
Für Stollen eignet sich Weizenmehl Type 405 alternativ Weizenmehl Type 550. Bitte das Mehl nicht einfach durch Vollkornmehl ersetzen. Dieses benötigt mehr Flüssigkeit.