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Spätzle: Grundrezept für Omas schwäbischen Spätzleteig

Veröffentlicht am: Zuletzt bearbeitet am:

Spätzle schmecken nur selbst gemacht so richtig gut. Und mit dem richtigen Spätzleteig Rezept gelingen sie in wenigen Minuten. In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie wir in meiner Familie schwäbische Spätzle zubereiten.

Was sind Spätzle?

Spätzle sind eine schwäbische Teigware aus Mehl, Wasser, Eiern und Salz. Die Form ist meist länglich. Bei kürzeren Spatzen spricht man von Knöpfle, die überwiegend in Bayern und Österreich gegessen werden.

Spätzla send koi Nudla!


Die Eierteigware wird meistens als Beilage gereicht. Sie kann aber auch als eigenes Gericht, zum Beispiel als Käsespätzle, zubereitet werden.

Sind Spätzle Nudeln?

Die Antwort ist nein. Denn Nudeln werden aus einem festen Teig gemacht und anschließend getrocknet. Sie lassen sich erst essen, wenn sie weich gekocht werden. Omas Spätzle kommen in kochendes Salzwasser, werden abgeschöpft und sind sofort verzehrfertig.

Spätzle selber machen

Spätzle selber machen

Selbst gemachte Spätzle sind im Schwabenland schon fast eine Religion. Wir sind schwer beleidigt, wenn man uns schlechte Spätzla vorsetzt. Und gekauft geht schon mal gar nicht. Denn original Spätzle werden mit selbst gemachtem Spätzleteig frisch zubereitet.

Alles was vom Supermarkt in einer Tüte nach Hause getragen wird, darf sich nicht Spätzla nennen. Sonst sind wir Schwaben aber völlig in Ordnung. 😂

Spätzle: Das beste Rezept

Schwäbischer Spätzleteig

Ein guter Spätzleteig geht schnell und einfach. Du gibst zunächst das Mehl in eine Schüssel. Anschließend kommen die Eier und das Salz dazu. Verrühre die Eier mit dem Mehl und gebe nach und nach Wasser dazu.

Du kannst zum Rühren entweder einen Holzlöffel oder ein Rührgerät mit Knethaken verwenden. Traditionell wird der Spätzle Teig von Hand mit einem Löffel geschlagen. Wenn der Teig Blasen wirft und zäh vom Löffel fließt ohne zu reißen, ist er perfekt.

Der perfekte Spätzleteig – gibt’s den überhaupt?

Jede Familie hat ihr persönliches Spätzle Rezept. Meist stammt es noch von Oma und wird gehütet. Auch bei uns gibt es ein Rezept, das wir schon immer verwenden. Es besteht aus vier Zutaten, die wir immer im Haus haben.

Zutaten für Spätzle

  • Mehl
  • Eier
  • Wasser
  • Salz

Viele verwenden extra Spätzlemehl, weil es grobkörniger ist und deshalb weniger klumpt. Das gab es bei uns nie. Wir verwenden ganz normales Weizenmehl Type 405 und die Spatzen schmecken immer herrlich.

Spätzle Grundrezept

Spätzleteig für Hobel

Spätzle vom Brett geschabt, wie meine Oma das machte, gibt’s bei uns zu Hause nicht. In dieser Hinsicht mache ich es mir einfach und verwende eine Spätzlereibe. Diese Zubereitungsart kommt handgeschabten Spätzla am nächsten. Die Teigware wird jedoch nicht ganz so lang und gleichmäßig, wie mit einer Spätzlepresse.

Equipment für den Spätzleteig

Es gibt übrigens vier Möglichkeiten dieses Gericht zu kochen. Du kannst den Teig schaben, hobeln, pressen oder drücken.

Du brauchst eines dieser vier Geräte (Amazon-Affiliate-Links):

Spätzle Brett

Spätzlebrett aus Buchenholz. Lässt sich leichter reinigen als eine Spätzlepresse.

Spätzle Hobel

Spätzlereibe mit Kunststoffspachtel. Mein bevorzugtes Gerät zum Spätzla selber machen.

Spätzle Presse

Klassische Spätzlepresse. Vorteil: Du kannst damit nicht nur Spätzle sondern auch Kartoffelpüree oder Spaghetti-Eis herstellen.

Spätzle Sieb

Die einzige Variante, die ich persönlich noch nicht ausprobiert habe. :-)

Schwäbische Spätzle

Dieses Spätzle Rezept ist:

  • original schwäbisch
  • wie bei Oma
  • schnell gemacht
Spätzle Rezept

Spätzle Rezept

Rezept drucken
Portionen: 4 Vorbereitungszeit: Back-und Kochzeit:
Nährwertangaben 200 Kalorien 10 grams Fett
Bewertung 4.1/5
( 16 Bewertungen )

Zutaten

  • 400 g Mehl
  • 4 Eier, Gr. M
  • 1 TL Salz
  • 250 ml Wasser
  • Salz für das Wasser
  • Butter

Zubereitung

  1. Mehl in eine große Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde formen
  2. Eier und Salz in die Mulde geben und mit dem Mehl verrühren
  3. Nach und nach Wasser dazugeben
  4. Mit Knethaken oder noch besser mit einem Holzlöffel den Teig so lange schlagen, bis er Blasen wirft und zäh vom Löffel fließt ohne zu reißen
  5. Den Teig 15 Minuten ruhen lassen
  6. Wasser mit reichlich Salz zum kochen bringen
  7. Den Spätzlehobel in das Salzwasser tauchen bevor die Spätzle gehobelt werden
  8. Eine weitere Schüssel mit etwas Butter bereitstellen
  9. Den Teig etappenweise ins Salzwasser hobeln und die Spätzle mit einem Schaumlöffel abschöpfen, sobald sie oben schwimmen
  10. Spätzle abtropfen lassen und in die Schüssel mit der Butter geben
  11. Den gesamten Teig auf diese Weise verarbeiten

Abschrecken: Ja oder Nein?

Auch hier scheiden sich die Geister. In unserem Familienrezept werden die Spatzen nicht abgeschreckt. Schon gar nicht, wenn sie zu Käsespätzle weiterverarbeitet werden. Aber auch so sparen wir uns diesen Schritt. Unsere Spatzen kleben auch ohne abschrecken nicht.

Wir geben einfach etwas Butter in eine Schüssel, schwenken die Teigware einmal durch und reichen sie entweder als Beilage zu gegrillten Fisch Rezepten oder Gemüse Gerichten wie zum Beispiel Saure Linsen.

Spätzle aufbewahren

Du kannst die Teigware prima aufbewahren. Einfach luftdicht verschlossen im Kühlschrank lagern. Wenn Du sie am nächsten Tag verarbeitest, kannst Du sie entweder kurz in heißes Wasser geben oder kräftig anbraten.

Auch einfrieren ist kein Problem. Ich gebe die Spatzen einfach in einen Gefrierbeutel und gebe sie zum Auftauen in heißes Wasser.

Die besten Spätzle

13 Kommentare

Nicole 29. Januar 2024 - 16:37

Spätzle nicht als Nudeln bezeichnen zu wollen ist lächerliche Haarspalterei. Sorry, aber wer so etwas schreibt – bzw. „Nudeln“ seien immer getrocknet – nimmt das deutsche Lebensmittelrecht, das zwischen Nudelteig und Teigwaren unterscheidet, unsympathisch genau. Weshalb?

Nudeln/Pasta sind doch wirklich alles: Ohne Ei getrocknet, mit Ei getrocknet (jeweils mit entweder Vollei, Eigelb oder Eiweiß). Ohne Ei frisch (polnische Piroggen oder RamenNUDELN. Und eben mit Ei und frisch.
Pasta heißt nichts anderes als Teig und hat unzählige Erscheinungsformen (auch Gnocchi o Kuchenteig (Dampfnudeln/Rohrnudeln).

Ihrer extrem juristischen Aussage nach, wären im Volksmund alle frischen Eiernudeln wie Fettuccine und Tagliatelle – ‚pasta fresca all’ouva‘ oder ’senza ouva‘ – keine Nudeln?
Was sind denn SchupfNUDELN dann?

Und bitte, was in aller Welt sind bitte Maultaschen – auch keine Nudeln? 😱 (du lieber Herrgott).. Gerade die sind es aber laut deutschem Gesetz! Total! Jawohl!!!
Merken Sie was, Zimtblume?

Ist es schwäbische Kleinkariertheit, Ignoranz aus Arroganz aus Stolz, aufgrund schwäbischer Minderwertigkeitskomplexe?

Nur weil Spätzle da technisch herausfallen, wegen dem flüssigen Teig, hat das Lebensmittelrecht da die Ausnahme gemacht.
Das Endprodukt ist und bleibt aber nichts anderes, als eine plumpe, schnelle Nudel…
Oder ist es ein Knödel?

Es gibt auch falschen Stolz. Denn man kann tatsächlich nuf Stolz auf Dinge sein, die man selber erschaffen oder sich angeeignet hat – nicht geerbt..!! nicht auf einen 800 Jahre alten Standardteig, sondern auf die dazugehörige, tatsächlich erlernte Kochkunst. Genauso wie man nicht auf einen Dialekt stolz sein kann, sondern nur auf eine später mühsam erlernte Sprache.

Als Marketingmanagerin rate ich Ihnen jedenfalls, diese Erbsenzählerei, Spätzle seien keine Nudeln, aus PR-Gründen zu streichen. Völlig unnötig das überhaupt anzuführen. Ich hoffe inständig, dass Sie diesbezüglich nicht auch Kinder korrigieren, wenn sie mit dem Löffel reinhauen.

Als Halbitalienerin lache ich mich schlapp über so viel lokalchauvinistisches Tamtam über die einfachste Nudel, die es gibt. Dagegen ist mein anderer Familienzweig, der es mit Paste (wenn’s drauf ankommt) genauer nimmt, als 80% deutscher Köche je überleben würden😅 fast entspannt. Finde ich aber übrigens genauso peinlich, den italienischen Essensfaschismus…oder den französischen… aus den selben Gründen!

Mache jetzt Spätzle zum ungarischen Gulasch. Mit Rotkohl.. Und morgen Lachsmaultaschen asiatisch, mit Ingwer, Orange, Chili und Koriandergrün auf gedünstetem, mit Sojasoße abgelöschtem Fenchel- oder Chicorée-Kraut, mit Sesam…

Weil, ich liebe NUDELN

Nico

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Fosco 24. Februar 2024 - 23:06

Hahaha, Ihr Kommentar ist ja mal richtig entspannt, Nicole! Kochen macht einfach richtig gute Laune, nicht wahr?
Kaum zu toppen ist die Laune jedoch, wenn man wie Zimtblume, meine Wenigkeit und zahllose andere Menschen auf der Welt weiß: Spätzle sind keine Nudeln! Waren sie noch nie. Werden sie auch nicht sein. Einfach weil sie es können!

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Zimtblume 17. März 2024 - 12:28

Mit deinem Kommentar hast du mir den Tag sehr versüßt!😂

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Ralf 23. März 2023 - 14:18

Hallo Zimtblume 😀
Ich schmecke mein Rezept gerne mit etwas Muskat ab…

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Friederike Braun 19. Februar 2023 - 11:50

Liebe Angelina,
ich habe ein Bild für Linsen und Spätzle gesucht, da ich auf meiner Yogaseite die Zubereitung einer Mahlzeit beschrieben habe im Sinne von Ordnung der Seele und dafür Linsen und Spätzle gewählt habe. Dein Bild hat mir sehr gut gefallen und ich wollte fragen ob ich es nutzen kann. Ich würde Deine Seite darunter verlinken.

Liebe Grüße Friederike

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Zimtblume 20. Februar 2023 - 9:45

Hallo Friederike,
ich freue mich, dass Du auf meine Webseite gestoßen bist und Dir meine Bilder gefallen.😊

Ich möchte Dich allerdings bitten, meine Bilder nicht für Deine Zwecke zu nutzen. Schon gar nicht, um die Zubereitung einer Malzeit zu beschreiben. Die Fotos sind mit viel Arbeitsaufwand entstanden. Sie stehen ausschließlich auf Zimtblume.de zur Verfügung. Ich empfehle Dir eine Bildlizenz über eine Bilddatenbank zu erwerben.

Danke für Dein Verständnis, dass ich Dir kein Nutzungsrecht für meine Arbeiten erteile.

Liebe Grüße

Angelina

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Brigitta Torsy 15. Oktober 2022 - 22:02

So und nicht anders gehört der Teig. Auch meine Mutter hat es schon so gemacht und ich verprügele ebenso meinen Teig😁
Nur hobele ich ihn nicht. Wenn weniger Zeit vorhanden ist, nutze ich Mamas Spatzepress, sonst schabe ich sie. Mit Linsen oder als Käsespätzle ein Genuss

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sanny 19. Februar 2022 - 19:15

Ja super, ich erinnere mich wieder an früher.. die Oma mit der Schüssel zwischen den Beinen und nebenbei den Teig schlagen und mit Hand geschabt und dazu Linsen. War alles normal. Für unsere Rezepte, Zwiebelrostbraten,
Linsen od Kartoffelsalat (kommt ja auch auf die Sorte an damit er schmeckt) bin ich dankbar, weil schon lange nicht mehr im Ländle. Es schmeckt einfach nicht mehr so gut wie vorort und früher. Für feed back Rezepte bin ich dankbar und du machst mich froh und glücklich damit. Ich liebe die süddte Küche (bayr./schwäb.) und koche mit Herzensblut. Adele, Pfirde und an lieber Gruß von sanny

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Stephan Müller 27. Januar 2022 - 12:08

Hallo Zimtblume,
danke für das einfache aber geniale Rezept. Ich habe es schon ein paar mal nachgekocht…. immer wieder klasse
ob zu Sauerbraten , Wild, Gulasch, oder als Kässpatzen. Ich mache deine Spätzle mit einem Knöpfle- Hobel funktioniert ohne Probleme. Für mich ist dieses Rezept pure Kindheitserinnerung

Danke dafür :-*

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Marcel 11. August 2021 - 0:49

Vielen Dank für das Teilen des lecker klingenden Familien-Rezepts und die Mühe. Ich werde dies die Tage nachkochen. :)
Ich stamme aus Unterfranken und bei meiner Mama gab es freitags immer saure Linsen mit Mehlspatzen.

PS: Anmerken wollte ich noch, dass im zweiten Wort Spätzle der Überschrift das L fehlt.

Liebe Grüße

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Zimtblume 11. August 2021 - 8:08

Lieber Marcel, danke dass du so aufmerksam bist und mir das mitteilst, habe ich direkt geändert. :-) Lass dir die Spätzle schmecken. LG, Angelina

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Regina 13. April 2021 - 11:28

Hallo Zimtblume,
Als ich das Spätzlerezept von Dir hier gelesen habe, habe ich mich total gefreut. Es ist identisch mit dem von meiner Mama, die jetzt 95 Jahre alt wäre. Allerdings drücke ich meine Spätzle immer durch die Presse, so mögen es meine Lieben am liebsten. Mein Papa war ein Allgäuer Schwabe und ein Sonntag ohne Spätzle war „koi Sonntag net“.
Ich benutze immer noch die alte Metallpresse von meiner Mutter und mein Sohn meinte einmal, das alte Ding ersetzen zu müssen und brachte mir eine Neue aus Plastik. Schrott!!! Und so dient uns das alte Ding von Grossmama noch immer für wunderbare Spätzle..

Antworten
Zimtblume 13. April 2021 - 21:28

Liebe Regina, danke für dein liebes Kommentar. Meine Spätzlereibe ist auch schon über 10 Jahre alt und mit mir um die Welt gereist. Ich habe den Eindruck, dass viele neue Produkte nicht mehr so langlebig sind. Halte Omas Spätzlepresse auf jeden Fall in Ehren. LG, Angelina

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