Auch wenn ich gut und gerne als Klon meiner blonden Mama durchgehen könnte, habe ich väterlicherseits mächtig Paprika im Blut geerbt. Vielleicht hat Ungarn deshalb schon immer eine so große Faszination auf mich ausgeübt. Und nach Budapest wollte ich schon solange ich denken kann. Magisch angezogen hat sie mich. Diese zweigeteilte Stadt. Ich wusste einfach, dass ich mich dort heimisch fühlen würde. Damit Du bei Deinem Trip nach Budapest nichts verpasst, verrate ich Dir jetzt, welche Budapest Sehenswürdigkeiten Du auf jeden Fall gesehen haben solltest.
#1 Einmal zu Fuß über die Széchenyi-Kettenbrücke schreiten
Budapest ist eine zusammengewachsene Stadt. Ursprünglich waren die Städte Buda und Pest eigenständig. Heute sind die Brücken über die Donau die Verbindung der beiden Stadthälften. Während sich in Pest das Nachtleben abspielt, trumpft Buda mit wunderschönen alten Villen auf. Ich habe mich für ein Hotel in Pest entschieden. So waren die Sehenswürdigkeiten für mich alle fußläufig zu erreichen und die Auswahl an Restaurants ist gigantisch.
Fast jeden Abend zur blauen Stunde hat es mich dann aber doch ans Donau Ufer gezogen. Dann ist die Széchenyi-Kettenbrücke hell erleuchtet und strahlt mit den Prachtbauten auf der Buda Seite um die Wette. Ihr MÜSST einfach zu Fuß über die Brücke laufen. Vom letzten Drittel aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Pest Seite.
#2 Das Parlamentsgebäude von allen Seiten knipsen
Der ungarische Reichstag liegt direkt am Donauufer und ist eine wahre Augenweide. Bei Tag und vor allem bei Nacht. Dann sind die unzähligen Giebel und Türme des Gebäudes hell erleuchtet und eine mystische Aura umgibt das Parlament. Abends genießt man die Aussicht am besten von der anderen Seite des Donauufers.
Tagsüber lohnt es sich einmal rings um das Parlament zu laufen und die Architektur zu bewundern. Auch von innen ist das Gebäude ein Traum. Wenn Du den Prachtbau auch von innen sehen willst, musst Du ein Ticket buchen. Das kannst Du ganz einfach online tun. Die Führung war leider extrem schlecht. So schlecht, dass ich entschieden habe, das rauschende Audiogerät einfach abzustellen. Und den monotonen Singsang des Tour Guides gleich mit. Ich rate trotzdem zur Führung. Einfach, weil die Räume so wunderhübsch sind.
#3 Das Knie der Little Princess Statue am Donau Ufer rubbeln
Wenn Du schon mal am Donau Ufer bist – und glaub mir, daran führt kein Weg vorbei – dann schadet es nicht, sich mit ein bisschen Glück einzudecken, oder? An der Donau Promenade sitzt die Little Princess auf einem Geländer. Und ihr Knie zu rubbeln soll Glück bringen. Schön anzuschauen ist sie auf jeden Fall.
Der Künstler László Marton hat sich von seinem eigenen Töchterchen inspirieren lassen. Und so trägt die Statue ihre Züge. Besonders schön sieht die Statue übrigens in der Dämmerung aus, wenn im Hintergrund tausend Lichter vom Budaer Ufer herüberleuchten.
#4 Eine Urban Art Tour machen
Wer meinen Reisebricht über London kennt, wird bei Urban Art vielleicht an die riesige Graffiti Szene im Stadtteil Shoreditch zurückdenken. Deshalb gleich vorweg: Lass Dich auf Budapests Szene ein, erwarte nicht zu viel und versuche keine Vergleiche zu ziehen. Jede Stadt ist anders und hat ihre eigene Geschichte.
In Ungarn ist das Verzieren von Hauswänden verboten und wird mit empfindlichen Strafen geahndet. Die Ungarn behelfen sich auf ihre Art. Es gibt Bäume, die farbenfroh umhäkelt oder als Michael Jackson Gedenkstätte zweckentfremdet sind, viele lustige Sticker und ein paar richtig coole Graffitis. Natürlich Auftragsarbeiten und von der Regierung genehmigt.
Einzigartig sind die Ruin Bars rund um das jüdische Viertel. Eine Tour lohnt sich schon deshalb, weil der Tour Guide, ein Einheimischer, der im jüdischen Viertel aufgewachsen ist, erklärt, was es mit den unzähligen Abrisskneipen auf sich hat.
#5 Schokoladenkuchen im Café New York essen
Manchmal braucht man als Frau eben einen Prinzessinnen Moment. Dann bist Du im Café New York am Budapester Großen Ring genau richtig. Mehr Prunk und Protz und echtes Gold geht nicht. Wie im Hotel Sacher in Wien hat auch dieses Haus eine lange Tradition und gehört zu den schönsten Kaffeehäusern in Europa.
Ich hatte Glück und die Schlage vor dem Eingang war nicht zu lang. Ein schönes Tischchen, bei dem die Wartenden in der Schlange einem nicht direkt auf den Teller starren gab es obendrein. Und Schokoladenkuchen, der so zart und weich und köstlich war, dass ich locker ein zweites Stückchen hätte verdrücken können.
Du brauchst Dich übrigens nicht zu genieren Fotos zu machen. Viele Gäste spazieren die Treppe hinauf auf die Empore, von der es einen besonders schönen Blick gibt und knipsen ihre Erinnerungsfotos.
#6 Die Aussicht vom Burgberg genießen
Das Burgviertel für sich ist schon ein Highlight. Es befindet sich auf dem Burgberg im Pest-Teil von Budapest. Burgviertel und Burgberg sind sogar Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Und das Herzstück des Burgviertels, der Burgpalast, ist ein wundervolles Gebäude.
Es gibt zwei Möglichkeiten zum Burgviertel zu gelangen. Eine Standseilbahn bringt euch bequem nach oben. Allerdings musst Du ziemlich lange anstehen. Ich habe mich für den etwas beschwerlicheren Weg entschieden. In Serpentinen windet sich ein Weg nach oben. Der Vorteil ist, dass Du jeder Zeit anhalten kannst, um ein Foto zu knipsen. Und das solltest Du unbedingt tun. Die Aussicht ist nämlich einfach gigantisch!
#7 Ein verträumtes Foto in einer Fensternische der Fischerbastei schießen
Mein absoluter Favorit ist die Fischerbastei, die so heißt, weil dort ehemals der Fischmarkt stattfand. Das Gebäude sieht aus, als sei es direkt einem Märchenfilm entsprungen. Überall gibt es Türmchen, und Giebelchen. Und Fensternischen, die zum Verweilen einladen.
In einer habe ich es mir bequem gemacht, die Aussicht auf das Parlamentsgebäude, die St-Stephans-Basilika und die Kettenbrücke auf mich wirken lassen und meine Begleitung gebeten meinen verzückten Gesichtsausdruck auf einem Foto festzuhalten.
#8 Einfach mal Nichts tun
Na super, denkst Du jetzt. Da ist man mal in Budapest und dann soll man Nichts tun! Es mag merkwürdig klingen. Aber wenn Du von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzt, lernst Du die Stadt nicht kennen.
Setze Dich ein Weilchen an einen der vielen Brunnen oder auf eine Parkbank und genieße das bunte Treiben um Dich herum. Gucke Dir die Leute an. Und die Mode. Und merke Dir, was die Budapester als Snack für zwischendurch so in der Hand haben. Lángos, in Fett ausgebackenen Hefeteig, zum Beispiel. Eigentlich gehört Lángos sogar mit auf die to-do-Liste!
#9 Einmal um die St.-Stephans-Basilika laufen
An Kirchen herrscht wirklich kein Mangel in Budapest. Und sie sind natürlich alle schön. Aber wenn ich auf dem Weg vom Hotel ins Zentrum an der Stephans Basilika vorbeikam, ging mir jedes Mal das Herz auf.
Egal ob Du direkt vor der imposanten Portalfront stehst oder Dich der Basilika von Südosten näherst, irgendwas macht das Gebäude mit Dir. Man muss einfach stehen bleiben und WOW seufzen. Der Platz vor der Stephans Basilika ist ganz schön belebt. Wer das Gebäude ganz für sich haben will, muss früh aufstehen.
Széchenyi-Heilbad Ja oder Nein?
Was ich nicht uneingeschränkt empfehlen kann, ist ein Besuch im Széchenyi-Heilbad. Dieses wird meines Erachtens zu Unrecht gehypet. Es ist ein ziemlich in die Jahre gekommenes Thermal Bad. Am Eingang greift eine Firma, die eigentlich gar nicht zur Therme gehört, die Gäste ab und stiftet Verwirrung, weil keiner so genau weiß, was für ein Paket jetzt eigentlich gebucht werden soll.
Ich habe mich entschieden bei besagter Firma ein Basispaket zu buchen und bin im Nachhinein sehr froh darüber. Es gibt einen ordentlichen Bademantel in einem fragwürdigen Grünton und ein Badehandtuch. Achtung: Keine Badeschlappen! Die solltest Du besser im Gepäck haben. Dafür gibt es einen Erholungsraum mit einer Tee- und Fürchte-Flatrate. Das Paket, das Du direkt bei der Therme buchen kannst besteht nur aus Wegwerfhandtüchern und einem Bademantel, der den Namen gar nicht verdient, weil er ebenfalls ein Wegwerfartikel ist. Ausruhen ist nur auf Liegen im Außenbereich möglich und hier solltest Du je nach Tageszeit schnell sein, denn es kann sehr voll werden im Heilbad!
Ich hoffe ich habe Dich mit meinem Artikel Lust auf das wundervolle Budapest gemacht. Ich war definitiv nicht zum letzten Mal dort. Schreib mir gerne, wenn Du weitere Tipps benötigst oder fragen hast und lass mich unbedingt wissen, wenn es Dich ebenfalls nach Budapest gezogen hat.
Liebe Grüße, Angelina