Du suchst nach dem fotogensten Fischerdörfchen in ganz Nova Scotias? Dann kommst Du an dem winzigen Örtchen Blue Rocks zwischen Mahone Bay und Lunenburg nicht vorbei. Erfahre jetzt, was das verschlafene Dorf so besonders macht und welche Aktivität Du dort unbedingt ausprobieren musst.
Was ist Blue Rocks?
Blue Rocks ist ein kleiner, malerischer Küstenort in Nova Scotia, der seinem Namen alle Ehre macht. Die Felsen dort leuchten je nach Licht in einem tiefen Blau-Grau und bilden einen spannenden Kontrast zum Meer. Dazwischen liegen bunte, leicht verwitterte Fischerhütten, Boote und Netze. Kein Touristenkitsch, sondern ein Stück authentisches Atlantikleben.
Wenn Du gerne fotografierst, findest Du hier unzählige Motive – vor allem, wenn das Licht am frühen Morgen oder späten Nachmittag weich auf die Felsen fällt.

Anreise
Von Lunenburg aus fährst Du mit dem Auto keine zehn Minuten nach Blue Rocks. Die Straße führt Dich über die Route 332, eine kleine Straße, die sich südöstlich entlang der Küste zieht. Die Landschaft ist unfassbar idyllisch.
Du fährst vorbei an Wiesen und bunten Holzhäusern. Jedes Haus ist individuell nach dem Geschmack seines Besitzers gebaut. Im Wasser schaukeln kleine Fischerbötchen und hier und da wehen ein paar Kanadische Flaggen im Wind. Seufz!
 
Parken in Blue Rocks
Parken ist in dieser Region ziemlich unkompliziert. Du kannst am Straßenrand stehen bleiben, wo es erlaubt ist. Die Einheimischen haben sich übrigens auf die Besucher:innen eingestellt. An manchen Grundstücken siehst Du kleine Absperrungen oder Schilder – ein stiller Hinweis, dass es sich hier um ein Privatgrundstück handelt.
Wenn Du respektvoll parkst, findest Du problemlos einen Platz. Einfach nicht auf dem Grundstück eines Einheimischen, wäre meine Empfehlung.😉
 
Ein Tag in Lunenburg
Die meisten Stellplätze gibt es übrigens dort wo die Kajaktouren starten. Auf dem Weg dorthin gibt es allerdings zwei Zwischenstops, die Du nicht verpassen solltest.
Blue Hog Gallery: Selbst gemachtes Eis
Ein kurzer Stopp bei der Blue Hog Gallery lohnt sich auf jeden Fall. Die kleine Galerie liegt direkt an der Straße nach Blue Rocks. Die Besitzerin ist unglaublich nett und herzlich. Neben ihren Landschaftsfotos verkauft sie auch selbst gemachtes Eis – und das ist richtig gut.

Ich hatte Blueberry Lemonade und Mango Ginger und beides war unglaublich lecker. Geschmacklich ein leichter Vorreiter war für mich die Eissorte Blueberry Lemonade.
Während ich mein Eis geschleckt habe, habe ich noch ein bisschen mit der Besitzerin der Galerie geplaudert. Sie erzählte mir, dass in letzter Zeit viele Deutsche Land rund um Blue Rocks kaufen. Verständlich – es ist einfach traumhaft schön dort.
 
Blue Rocks Island
Ein Stopp bei Blue Rocks Island darf auf dem Weg auf keinen Fall fehlen. Der ganze Abschnitt, von dort bis zu dem Platz, an dem die Kajaktouren starten, ist einfach magisch. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Alles wirkt wie aus einem Märchen. Einem zugegeben recht verschlafenen, in dem einfach gar nichts passiert und am Ende alles gut ausgeht.😂
 
Blue Rocks Schieferfelsen
Die Felsen, die dem Dörfchen Blue Rocks seinen Namen geben, sind etwas ganz Besonderes. Sie bestehen aus dunklem, blaugrauem Schiefer, der im Sonnenlicht fast metallisch schimmert. Die Schichten liegen schräg übereinander, wie Seiten in einem aufgeschlagenen Buch. Über Jahrmillionen wurden sie vom Meer geformt – von Wind, Salz und den Gezeiten.
Wenn Du barfuß über die Steine läufst, spürst Du, wie rau sie sind. An anderer Stelle sind sie dagegen wie glatt poliert. Sei vorsichtig, damit Dir die kleinen Spalten zwischen den Felsen nicht entgehen und begib Dich nicht unnötig in Gefahr für ein Foto. Du kommst als Fotograf:in auch ohne Risiko voll auf Deine Kosten.

Wenn Du auf den Felsen auf Entdeckungsreise gehst, findest Du zwischen den Ritzen jede Menge Schneckenhäuser, Muscheln und rostbraunes Seegras. In den Pfützen spiegelt sich das Licht. Ich empfehle Dir diesen Ort nicht unbedingt um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Ganz besonders schön ist die Stimmung nämlich, wenn die Sonne tiefer und alles in ein weiches Licht taucht.

 
Kajaktour Blue Rocks
Das Highlight meines Ausflugs war definitiv die Kajaktour. Bei Pleasant Paddling kannst Du entweder eine geführte Tour machen oder die Gegend auf eigene Faust erkunden. Online war bereits alles ausgebucht, also bin ich einfach spontan hingefahren. Das hat wunderbar geklappt!
Wichtig ist nur: Dein Handy muss funktionieren. So kannst Du im Zweifel mit dem Anbieter in Kontakt treten. Daran solltest Du unbedingt denken, denn ohne Handy darfst Du nicht auf eigene Faust aufs Wasser.
 
Ich fand es viel schöner, selbst loszupaddeln. Im Partnerkajak ist das ganz unkompliziert, auch wenn Du keine Erfahrung hast. Du bekommst vom Anbieter eine Karte und kannst in Deinem Tempo durch die kleinen Buchten schippern und zwischen den Felsen entlangfahren.
Daran solltest Du denken:
- Jacke, es kann auf dem Wasser frisch werden
- Wasserflasche
- Etwas, worin Du Dein Handy wasserdicht verstaust
- Je nach Dauer Deines Ausflugs etwas zu essen
- Fotoapparat, die Aussicht lohnt sich
- Sonnencreme
- Hut oder Kappe als Sonnenschutz
 
Fazit
Das malerische Dörfchen Blue Rocks hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Ich kann gar nicht sagen, was mir am besten gefallen hat – die Felsen, die bunten Häuser oder das Meer. Wahrscheinlich ist es einfach die Kombination. Wenn Du gerne fotografierst, lohnt sich der Abstecher gleich doppelt. Nimm Dir auf jeden Fall Zeit, um mit dem Kajak durch die kleinen Buchten zu paddeln. Blue Rocks ist kein Ort für Eile, sondern einer, an dem Du einfach mal achtsam sein und bewusst nichts tun darfst.
