Lunenburg ist einer der malerischsten Orte in ganz Nova Scotia. In dem kleinen Hafenort treffen Geschichte, Handwerk und gutes Essen aufeinander. Erfahre jetzt, was Lunenburg so besonders macht und welche kulinarischen Highlights Du auf keinen Fall verpassen darfst.
Lunenburg: Fakten & Geschichte
Lunenburg ist Kanadas älteste deutsche Siedlung. Der Ort wurde 1753 gegründet und trägt bis heute die Spuren seiner europäischen Wurzeln.
Luneburg Fakten auf einen Blick:
- Gegründet 1753 als britische Kolonie
- Ursprünglich Land der Mi’kmaq, die es Mirliguèche nannten
- Benannt nach der deutschen Stadt Lüneburg
- Viele der ersten Siedler waren deutsche Protestanten
- Seit 1995 UNESCO-Weltkulturerbe
- Bekannt für Schiffsbau und Fischerei – bis heute
Ein englischer Lord versprach damals europäischen Protestanten freies Land und Religionsfreiheit – viele Deutsche nahmen das Angebot an. Aus dem kleinen Dorf Merliguesche wurde so Lunenburg. Wenn Du heute durch die Straßen gehst, siehst Du die Geschichte in den bunten Holzhäusern, den alten Werften und den Booten im Hafen.
Selbst Hollywood kam vorbei – die berühmte Bounty, gebaut in Lunenburg, ist in Fluch der Karibik zu sehen.

Anreise & Parken
Während meines Aufenthalts in Nova Scotia hat es mich mehrfach nach Lunenburg gezogen – drei Mal, um genau zu sein. Beim ersten Mal habe ich beim Lunenburg Community Centre in der 15 Green St geparkt und bin von dort den Harbour Walk bis zum Hafen gelaufen.
Direkt am Wasser gibt es einen großen Parkplatz. Der kostet 4 $ pro Stunde oder 20 $ für den ganzen Tag – nicht gerade günstig. Dafür stehst Du aber direkt an der Promenade. Am Straßenrand gibt es viele Parkplätze mit Parkuhren, meist nur für zwei Stunden. Ich habe zwei Mal kostenlos an der Pelham St Ecke Shipyard Hill Rd gestanden – das hat problemlos geklappt.
 
Sehenswürdigkeiten
Lunenburg ist ein bisschen wie eine Zwiebel: Es gibt die offensichtlichen Sehenswürdigkeiten – aber wenn Du Dir Zeit nimmst und durch die Straßen schlenderst, entdeckst Du Schicht für Schicht, was den Ort wirklich ausmacht.
Die Uferpromenade
Spaziere an der Hafenpromenade entlang und genieß den Blick auf die bunten Häuser und Boote. Am Steg bei Zwicker & Co Ltd stehen bunte Holzstühle – setze Dich hin und genieße den Moment mit Blick auf die Boote.
 
 
Schiff Bluenose
Die Bluenose ist Lunenburgs ganzer Stolz. Der Segelschoner steht auf der kanadischen 10-Cent-Münze und erinnert an die große Zeit des Schiffbaus hier im Ort.
Montague Street
Lauf die Montague Street entlang und lass Dich treiben. Zwischen farbigen Holzhäusern findest Du Cafés, kleine Läden und viele Fotomotive.
 
St. John’s Anglican Church
Die St. John’s Anglican Church ist weiß, schlicht und wunderschön. Nach einem Brand wurde sie komplett wieder aufgebaut – die bunten Fenster im Inneren sind durchaus sehenswert.
Architektur in Lunenburg
Geh unbedingt auch durch die Seitenstraßen. Die bunten Holzhäuser und die liebevoll erhaltene Architektur sind der Grund, warum Lunenburg zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Lightship Brewery
Am anderen Ufer wartet die Lightship Brewery mit bestem Blick auf Lunenburg. Hol Dir ein Getränk und genieße den Blick auf die bunte Stadt gegenüber.

Restaurants in Lunenburg
Lunenburg ist kulinarisch ein echtes Mekka. Für so einen kleinen Ort ist die Auswahl an guten Restaurants beeindruckend – frisch, kreativ und mit regionalen Zutaten, die richtig gut verarbeitet werden.
Lincoln Street Food
Dieses Restaurant befindet sich abseits der Montague Street – und genau das macht es zu einem echten Geheimtipp. Ich habe es auf keinem anderen Blog gefunden, völlig zu Unrecht. Das Essen war kreativ, frisch und unglaublich gut. Ich hatte Garnelen zur Vorspeise und als Hauptgericht ein Stück Fisch mit saisonalem Gemüse – perfekt auf den Punkt. Ich kann Dir das Restaurant uneingeschränkt empfehlen.
 
 
The Beach Pea Kitchen & Bar
Beim ersten Mal war alles ausgebucht, und ich hatte riesigen Hunger. Also bin ich stattdessen zu Lincoln Street Food gegangen. Zwei Tage später habe ich online reserviert – und ich verstehe den Hype zu 100%. Zur Vorspeise gab es Miesmuscheln in einem großartig gewürzten Sud, mit geröstetem Brot zum Tunken. Danach hatte ich die besten Jakobsmuscheln meines Lebens – zart, fein abgeschmeckt und perfekt mit Mais und den übrigen Zutaten kombiniert. Reserviere hier aber auf jeden Fall im Voraus!
 
 
Dory Mates’ Seafood Shop
Eine ältere Dame, die ich unterwegs getroffen habe, hat mir Dory Mates’ Seafood Shop empfohlen. Leider war er bei meinem Besuch geschlossen – steht aber ganz oben auf meiner Liste fürs nächste Mal.
Tipps & Tricks
Bevor Du Deinen Besuch planst, gibt’s noch ein paar Dinge, die Du wissen solltest. Hier ein paar Infos, die Dir den Aufenthalt in Lunenburg leichter machen.
Steuern und Trinkgeld in Kanada
In Kanada wird die Mehrwertsteuer erst an der Kasse aufgeschlagen – Du siehst also erst beim Bezahlen, was es wirklich kostet. Trinkgeld gehört fest dazu: In Restaurants sind 15 bis 20% üblich. Wenn Du mit Karte zahlst, kannst Du den Betrag direkt eingeben, Du kannst aber auch kein Trinkgeld geben. Pflicht ist es nämlich nicht.
Beste Reisezeit für Lunenburg
Die wärmsten Monate sind von Juni bis September. Der August gilt als trockenster Monat, im Dezember regnet es am meisten. Ich war Ende September 2025 dort und hatte bestes Wetter – Sonne, blauer Himmel und rund 26 Grad.
Beste Tageszeit für einen Besuch
Lunenburg war deutlich weniger touristisch, als ich erwartet hatte. Früh aufzustehen lohnt sich hier nicht unbedingt, weil viele Geschäfte morgens noch geschlossen sind. Ich war Ende September dort – vielleicht war das ein Grund, warum der Ort so angenehm ruhig wirkte. Abends wird der Ort wieder voller und die meisten Restaurants haben dann geöffnet.
 
Fazit
Ich kann mir gut vorstellen, beim nächsten Mal direkt ein Hotel in Lunenburg zu nehmen und ein, zwei Tage hier zu bleiben. Ich habe es geliebt, durch die Straßen zu schlendern – jedes Haus ist anders, und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Der Ort hat eine besondere Ruhe, ohne langweilig zu sein.
Übrigens: Wenn Du etwas mehr Zeit hast, fahr nach Blue Rocks. Das kleine Fischerdorf liegt nur ein paar Minuten von Lunenburg entfernt und ist einfach märchenhaft. Es lohnt sich wirklich – aber mehr dazu erzähle ich in einem eigenen Beitrag.
